QOTSA Albumkonzept: Lullabies To Paralyze | |
Der folgende Text ist die Übersetzung einer Kurzgeschichte, welche das Konzept des demnächst erscheinenden Queens Of The Stone Age Albums Lullabies To Paralyze umfasst.
Ist demnach nicht von mir, aber durchaus lesenswert.
Ich würde es als eine amüsante Geschichte über unabhängige Künstler, Stoner Rock und kommerzorientierte Labels beschreiben.
Lullabies To Paralyze
So, es geschah eines Tages, dass im Land der Musik und des Mondes vier gepeinigte Tiere ein stilles Liedchen vor sich her summten. Diese Tiere liebten das Land unter dem Mond, jedoch waren sie Gefangene ihrer Herrchen, die nur darauf warteten, sie erbarmungslos nieder zu metzeln. Dann passierte es. In einem unerwarteten Moment wendete sich plötzlich alles. Ein Hahn, eine Ente, ein Esel und ein Schwein wurden alle aus ihren Käfigen geworfen. Nun waren die Kleinen auf sich allein gestellt und mussten ums bittere Überleben kämpfen. Doch ist dies erst der Anfang einer zauberhaften Geschichte. Ihr einsames Leben stellte sich als ein wahres Geschenk für diese Truppe heraus. Denn ihrem Bestreben weitaus höhere Ziele zu erreichen, war nichts mehr in den Weg gestellt.
Der Hahn musste sein heubeladenes Heim im Stich lassen, er war schließlich dort nicht mehr ein gern gesehener Gast. Die Ente wurde oft als Weibchen gehalten, seine Kopfbefiederung ähnelte eher dem des anderen Geschlechts. Die Knie des Esels waren alt und zerbrechlich, sie konnten keine schwere Last tragen. Seine Funktion als Aushilfe war dadurch mehr als überflüssig geworden. Tja, und das Schwein, das war halt ein Schwein und dachte nur ans Fressen. Dieser Vielfrass war also schlichtweg unfinanzierbar. Als komplette Außenseiter und völlig von der Welt isoliert, trafen unsere Protagonisten eines Tages aufeinander. Als Einheit, entschlossen sie, wären sie schneller und stärker. Zusammengeschlossen und fürs Leben verbrüdert, bemerkten diese fantastischen Vier, dass sie als Ensemble wunderbar musizieren können. Der Esel drosch auf das Schlagzeug, die Ente zupfte an der Gitarre, das Schwein vergriff sich am Bass und der Hahn krähte laut und stürmisch vor sich hin. Die Ente quakte: „Wo geht es bloß hin? Wir sind verloren.“ Der Esel antwortete entrüstet: „Was weiß ich schon.” Das Schwein rotzte frech: „Lass uns hinne machen, sonst leck ich noch die Scheiße von meinen Füßen.“ Entschlossen krähte der Hahn: „Ihr Pappnasen, ihr versteht auch gar nichts. Unser Problem ist nicht wohin. Gott sei Dank sind wir verloren, so kann uns niemand einengen oder festhalten. Lieber einsam, verlassen und frei, als eingeschlossen und gebunden. Wir sind frei und werden es auch für immer bleiben. So ist es nun mal. Also, auf ins nichts, dort soll es hingehen. Außerdem kann ich überall etwas zu Fressen auftreiben.“ Der Esel erwiderte: „Okay, geht klar. Wir lassen uns gehen, wir treiben uns ans Limit unserer Grenzen.“ „Absolut“, quiekte das Schwein mit einem Wurm im Maul. „Wir werden jeden Fleck dieser Erde genauestens erforschen.“ Von nun an machten sich die vier Freunde auf eine lange Reise, auf der Suche nach dem nichts. Alle Erwartungen wurden über Bord geschmissen, voller Inbrunst und Lebenslust schritten sie fort ins Ungewisse. Eines nachts tauchte ein feuerspuckender, knallroter Teufel auf und verkündete: “Oh ihr musikalischen Missgeburten, folgt diesem Plan und ihr werdet mit Sicherheit belohnt werden.” “Was hast du denn da?” fragte der Hahn mit erhobenem Haupt nach. „Dies ist die Antwort auf all eure Fragen,“ erklärte der Teufel stolz. „Dieser Weg führt an einen Ort, wo euch jeder kennt, liebt und vergöttert.“ Der Hahn jedoch nahm einen zweiten, genaueren Blick und erkannte in klein gedruckter Schrift „Die Versammlung der größten Deppen“ über dem Plan. Wütend entgegnete er: „Das ist kein Ort für uns!“
Fuchsteufelswild fauchte der erboste Höllenfürst: “Doch dieser Wegweiser schützt euch vor dem Ort in dem man nicht die Titel eurer Lieder kennt. Haltet euch nur an diese simplen Anweisungen und eine erfolgreiche Zukunft sei euch hiermit garantiert.“ Er schleuderte den Plan auf die vier Kumpanen, die ihn jedoch ohne eine Sekunde zu zögern auf den Boden schmissen. Der Teufel war nun empört und machte sich ohne ein kurzes Tschüss oder Adieu aus dem Staub. Das Schwein, der Esel, die Ente und der Hahn zogen Kopf nickend und entschlossen weiter. Die Reise ging weiter mit einem neuen Song im Gepäck. Dann erschien vor ihnen eine große, weiße Ratte, die eine magische Poolkugel unter ihrem Näschen hielt. Sie schüttelte die schimmernde Sphäre und sagte: „Folgt dieser Karte! Keine Widerreden! Diese Kugel sagt es mir, es muss wahr sein. Fragt nie wieder nach, der Ort an dem sich „Die Versammlung der größten Deppen“ trifft, muss der richtige Platz für euch sein. Der Esel gab der Ratte einen saftigen Tritt in seinen Allerwertesten und das Schwein leckte nur seinen Bart. Mit noch mehr Selbstbewusstsein und ohne Angst setzen unsere Helden ihre Exkursion fort.
Die Reise ging weiter mit einem neuen Song im Gepäck. Plötzlich breitete sich ein ekelerregender Geruch aus, der immer intensiver wurde. Das Schwein schnauzte: „Ich kenne mich mit Gestank aus, aber das hier, meine Fresse!“ Die Ente quakte: „Mein lieber Scholli, es muss wahr sein. Ich bin schon in manch engen, vollgestopften Brutkasten gestopft worden, aber dieser Mief ist durch und durch verdorben.“ Der Hahn und der Esel mussten sich auch diesem faulen Aroma stellen. Sie schlossen ihre Augen, hielten ihre Nasen zu und hörten ein furchtbares Grölen.
Hinter einem turmhohen Baum tauchte Bigfoot auf. Er sah so aus wie er roch. Mit knirschenden, riesigen Zähnen und erhobenen Pranken kam er immer näher und näher. Unsere Truppe war verwirrt und mit Horror erfüllt. Bigfoot hämmerte auf seine mächtige Brust und brüllte: “ Folgt dieser Karte ihr Fehlgeburten, sonst fresse ich euch mit Haupt und Haar.“
Der Hahn und die Ente starrten in den Himmel, dort entdeckten sie einen Haufen Adler, die in ihre Richtung flogen. Die Adler landeten simultan vor dem Bigfoot und pickten wie wild auf ihn ein. Dann schissen sie auf sein Fell und pissten in seine Augen. Der Bigfoot verlor sein Gleichgewicht und fiel über einen kleinen Abhang. Ein lautes Gelächter brach aus und alle sangen glücklich ein Liedchen zusammen.
“Wartet, wartet, “unterbrach sie der Esel. „Was geschieht, wenn das Monster sich erholt, nach uns sucht und dann Hackbrei aus uns macht?“ Der Hahn erwiderte nonchalant: „Wir würden ihn doch schon Kilometer weit riechen können und dann könnten wir uns verpissen.“
Die Reise ging weiter mit einem neuen Song im Gepäck.
Eine Spaßmaschine wirbelte jubelnd und johlend an ihnen vorbei und lärmte: „Hip Pop- Hop Hooray! Nehmt die Karte. Immer dem Weg nach. Springt auf und ich bringe euch hin.“ Die Ente nickte und fragte die Band: „Eine gute Idee? Sollen wir aufspringen?“ Aber bevor sie sich einigen konnten, ging die Spaßmaschine fett kacken und kratzte ab.
Die Reise ging weiter mit einem neuen Song im Gepäck.
Eine Hündin und ein Wolf kamen ihnen dann in die Quere. Sie sahen freundlich aus, etwas plem-plem, aber freundlich. Ihre Mäuler schäumten etwas, doch ähnelte der Schaum einem großen Grinsen. Die Hündin meldete sich, wie so oft, zu erst zu Wort und behauptete: „Wir sind zu weise, um zu kämpfen. Jeder weiß, dass unser Bellen schlimmer ist als unserer Biss. Also entschieden wir uns für friedlichere Methoden. Jedoch gebt acht, wir haben immer noch unsere Zähne und wissen wie man sie benutzt.“
„Wohin des Weges?” fragte der Wolf. „Und was macht ihr überhaupt so?“ „Wir gehen in Richtung nichts und haben in der Zwischenzeit 1 oder 2 Songs komponiert,“ erklärte das Schwein. „Jedoch begegnen uns ständig irgendwelche Monster, die wir andauernd abwehren müssen,“ schnauzte der Esel. „Wie wahr, wie wahr. „Die Versammlung der größten Deppen” begleitet uns unermüdlich,“ bestätigte das Schwein.
„Wir kennen diesen Ort“, sagte die Hündin, „ wir sind selbst von dort abgehauen. Und wir wissen ganz genau, dass man ihn am besten meidet. Er ist voller Blutsauger, Schnecken, Zecken, Hexen und einer ganze Menge Ärger. Wenn ihr da hingeht, dann verlasst ihr ihn mit einem ganzen Berg von Krankheiten. Also, dann lasst uns mal die Songs hören“, forderten der Wolf und die Hündin. „Eee-Alles klar“, schrie der Esel, während er sich kratzte.
Die Band spielte ihre Songs und das Mondlicht schien immer heller. Hingegen die Musik der Wüste wurde stetig leiser und leiser. Und die Monster blieben ruhig, denn die Lieder beruhigten ihre wilde Gemüter. “Macht euch keine Sorgen,” sagte die Hündin und der Wolf fasste alles knapp zusammen: „Wisst ihr was ihr da habt?! Kinderlieder zum Paralysieren. Hört ihr nicht wie das Böse leise ruft? Eure Songs haben diese Macht bezwungen. Niemand kann euch etwas anhaben. Eure Musik hat euch wahrlich befreit. Nun könnt ihr in unserem Land bleiben oder auch reisen, so lang ihr diese Lieder weiterhin singt.“
Die Reise ging weiter mit einem neuen Song im Gepäck.
Aber während der ganzen Zeit, blieb der Esel ängstlich. Was würde geschehen, dachte er sich, wenn der Bigfoot sich duschen und rasieren würde? Wie würden sie ihn riechen können, wenn sie in ihren Betten liegen. Und würden sie dann nicht als Musiker, sondern als Leichen aufwachen? Bald vergaßen sie alles, in ihrer Musik vertieft, bis sie an einen Ort kamen, an dem alles stank, verfault und versoffen war. Ein Monster, oh nein, eine alte Frau ging auf sie zu und horchte nach. „Was ist?“ sagte der Hahn. „Komm mir nicht mit einer Karte, diesen Schrott haben wir schon hinter uns.“
“Eeeeaaaaaawwwhhphhhht”, schrie die alte Dame pissend und furzend. Oh, wie sie kotzten und weinten. Die Karte klebte an ihrer Zungenspitze und fiel triefend in ihren Schoß. Dieser Gestank, Überreste vom Bigfoot, der Ratte und einem Frosch lagen noch in der Luft. Die Kreaturen erschienen und sahen ziemlich seltsam aus. Unsere vier Freunde erschrocken und steif, sahen wie die alte Frau sie einfach aufaß und dann aufbrach, um andere Seelen zu finden.
Bis sie stolperte und starb. Wie gesagt, sie war schon alt, sehr alt.
Das Ende.
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