Registrierung Häufig gestellte Fragen Suche Mitgliederliste Portal - Planet Skyrim.de Kalender Moderatoren und Administratoren Startseite
Morrowind&OblivionForum.de - PMM-Projects Network » Off Topic Base » Autorentreff » Das Tagebuch » Hallo Gast [registrieren|anmelden]
« Vorheriges Thema Nächstes Thema » Druckvorschau | An Freund senden | Thema zu Favoriten hinzufügen
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Autor
Beitrag
Boromir
Güam-Feindbild
Verwarnung: 1




Dabei seit: Januar 2004
Geschlecht:
Herkunft: Minas Tirith
Beiträge: 8203

Boromir ist offline
  Das TagebuchAntwort mit Zitat Beitrag editieren/löschen Nach weiteren Beiträge von  suchen Diesen Beitrag einem Moderator melden        IP Adresse Zum Anfang der Seite springen

In der staatlichen Psychiatrie von Moskau starb am 03.11.2007 ein deutscher Patient. Als die Psychiatrie im Jahre 2010 wegen Baufälligkeit und leerer Staatskassen geschlossen wurde, fand eine Gruppe spielender Kinder unter einer Steinplatte ein kleines Tagebuch. Einer der Jungen gab es seinem Vater und dieser schickte es einem Freund, einem Ex-KGB-Argenten. Das Tagebuch tauchte nie wieder auf.
Als der Junge der das Tagebuch gefunden und die Geschichte heimlich abgeschrieben hatte, seine Geschichte in der örtlichen Schülerzeitung veröffentlichte, starb er zwei Tage später bei einem Autounfall. Sein Vater stab am selben Tag an Alkoholvergiftung. Die Leute vermuteten das er aus Kummer zuviel Wodka getrunken hatte.
Die Geschichte in der Schülerzeitung war folgende:



Dies ist eine wahre Geschichte. Ich weiss selber, dass sie kaum zu glauben ist, doch sie ist wahr.
Es passierte vor drei Tagen im tiefsten Sibierien, während meiner Weltreise. Ich hatte mein Abitur beendet und wollte mir ein Jahr lang eine Auszeit gönnen. Mit meinem gesparten Geld begann ich eine abenteurliche Reise ohne große Planung. Ich wollte nur so viel wie möglich von der Welt sehen.
Meine ersten Stationen waren Warschau, Kiew und Moskau. Wünderschöne Städte mit viel Kultur und Vergangenheit. Die Reise führte mich weiter nach Petropavlovsk, eine Stadt die in Kasachstan liegt. Von da aus ging es weiter nach Novosibirsk. In Zigansk mußte ich dann in einen Regionalzug umsteigen. Man sagte mir, dass er durch ein kaum besiedeltes Gebiet fahren würde. Tatsächlich war der erste Bahnhof, an dem wir hielten, menschenleer. Auch im Zug herrschte eine sehr stille Atmosphäre, obwohl mein Wagon gut gefüllt war. Die meisten Passagiere waren ältere Menschen.
Am nächsten Bahnhof stieg ein sehr merkwürdige Gruppe zu uns in den Zug. Sie wirkten auf mich wie Pfadfinder. Es waren acht Leute. Drei Männer, die ich knapp unter Dreißig schätzte, vier Frauen Mitte Zwanzig und ein kleiner Junge, höchstens Acht. Sie hatten alle eine Art Uniform an und trugen rote Halstücher. Die Frauen hatten Zöpfe und die Männer kurzes scharzes Haar.
Als sie einstiegen, entstand im Zug ein kleiner Tumult. Die Einheimischen schimpften und einige bespuckten die Gruppe. Ich verstand nicht, warum.
Die acht jungen Leute reagierten nicht, sondern starten stumm auf den Boden. Die Menschen im Zug hielten Abstand zu ihnen während sie weiter schimpften und spuckten. Immer wieder wurde ein russisches Wort gerufen, welches ich nicht verstand. Deshalb holte ich mein Russisch-Wörterbuch aus meinem Rucksack. Auf dem Bahnsteig war sonst niemand und die Zugtüren standen noch immer offen. Anscheinend hielt der Zug hier etwas länger.
Ich war gerade am Blättern, als ein Gegenstand an mir vorbeiflog und den kleinen Jungen der Gruppe traf. Er zuckte mit dem Kopf, aber rührte sich nicht. Offenbar hatte ein Zuggast ihn mit irgendetwas beschmissen.
Langsam wurde ich wütend, denn mir tat die Gruppe leid, die anscheinend von den restlichen Leuten im Zug gehasst wurden, warum auch immer. Ich näherte mich dem Jungen und wollte ihn über den Kopf streicheln.
Jetzt wurde es richtig laut im Zug. Ich hörte die Worte „njet“, „stoi“ und „astaroschna“ die russischen Worte für „Nein“, „Stop“ und „Vorsicht“ und blankes Entsetzen der restlichen Fahrgäste. Erschrocken wollte ich gerade meine Hand zurückziehen, aber da hatte ich das Haar des Jungen schon berührt. Er warf blitzartig seinen Kopf nach oben und biss mir in die Hand. Sein Gesicht hatte sich zu einer Fratze verzogen und sein Gebiss sah aus wie von einem Haifisch. Ich zog meine Hand an meine Brust. Sie blutete stark.
Im Zug brach Panik aus, alles schrie und drückte sich gegen die Fenster, die gegenüber der Tür lagen. Eine alte Frau bekreuzigte sich und eine andere fing an zu heulen.
Der kleine Junge sah mich mit seiner hässlichen Fratze und seinen Haifischzähnen grierig an. Auch die anderen seiner Gruppe verzogen das Gesicht zur Fratze und lange spitze Kandibalenzähne kamen zum Vorschein.
In diesem Moment schlossen sich die Türen des Zuges. Ich sprang.
Um Haaresbreite flog ich aus dem Zug, bevor sich die Türen geschlossen hatten und fiel hart auf den Steinboden. Sogleich drehte ich mich und sah entsezt, was im Zug passierte. Die Gruppe mit den Pfadfinderklamotten fiel über die anderen Fahrgäste her. Blut spritzte gegen die Scheiben und ich hörte Todesschreie. Die Fahrgäste wurden in wilder Raserei regelrecht abgeschlachtet, während sich der Zug langsam in Bewegung setzte.
In all dem Chaos stand der kleine Junge an der Tür und starrte mich an. Sein Gesicht war nun wieder das eines kleinen niedlichen Kindes, obwohl ihm Blut am Kinn entlang lief.
Mein Blut.
Wie gebannt schaute ich ihm hinterher, während der Zug den Bahnhof verlies, bis er irgendwann aus meinem Sichtfeld verschwand.
Ich war allein auf dem Bahnhof. Ich schaute mich, immer noch voller Angst um. Doch ich war wirklich allein. Das Russisch-Wörterbuch hielt ich noch immer in der Hand. Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte, schaute ich nach, was das für ein Wort war, mit der die Fahrgäste die Gruppe beschimpft hatte. Mir lief es eiskalt den Rücken runter, als ich das Wort „Menschenfresser“ las.

In den russischen Zeitungen wurde zwei Tage später nur erwähnt, das ein Zug von Terroristen überfallen wurde und sämtliche Fahrgäste getötet wurden. Niemand erwähnte etwas von Menschenfressern oder Kanibalen. Niemand. Aber ich weiß es besser, denn meine Geschichte ist die Wahrheit. Ich habe sie erlebt.

PS: Ich werde meine Geschichte den örtlichen Behörden in Zigansk melden. Die müssen unbedingt erfahren, was wirklich mit dem Zug passiert ist. Zur Sicherheit habe ich die Story mit meinem Wörterbuch auf russisch übersetzt und auch in mein Tagebuch geschrieben. Ich werde es aber erstmal in meiner Jacke verstecken. Im Jackenfutter wird es sicher niemand sofort finden.


__________________

01.12.2009, 18:59 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Homepage von Boromir
Lord_Bresor
Almalexia




Dabei seit: März 2006
Geschlecht:
Herkunft: Sternenstaub
Beiträge: 3325

Lord_Bresor ist offline
  Antwort mit Zitat Beitrag editieren/löschen Nach weiteren Beiträge von  suchen Diesen Beitrag einem Moderator melden        IP Adresse Zum Anfang der Seite springen

Nicht schön, aber ganz schön abgefahren dein neuestes Werk.
Also wenn das deines ist, dann mal wieder Daumen hoch und Hut ab.
Respekt Boro, und besten Dank.


__________________
„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen,
der wird am Ende beides verlieren.“
Benjamin Franklin

Das gilt ebenso für die gesundheitliche Sicherheit.

01.12.2009, 19:24 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Lord_Bresor senden
Boromir
Güam-Feindbild
Verwarnung: 1




Dabei seit: Januar 2004
Geschlecht:
Herkunft: Minas Tirith
Beiträge: 8203

Boromir ist offline
  Antwort mit Zitat Beitrag editieren/löschen Nach weiteren Beiträge von  suchen Diesen Beitrag einem Moderator melden        IP Adresse Zum Anfang der Seite springen

Den mittleren Teil hab ich neulich geträumt. Deswegen habe ich es indirekt in der Ich-Form geschrieben.

Habe dann eine Geschichte drumherum geschrieben damits einen gewissen Sinn ergibt und keine Splatter-Geschichte wird ^^




__________________

01.12.2009, 20:36 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Homepage von Boromir
Lord_Bresor
Almalexia




Dabei seit: März 2006
Geschlecht:
Herkunft: Sternenstaub
Beiträge: 3325

Lord_Bresor ist offline
  Antwort mit Zitat Beitrag editieren/löschen Nach weiteren Beiträge von  suchen Diesen Beitrag einem Moderator melden        IP Adresse Zum Anfang der Seite springen

Du träumst ja krasses Zeug.
Aber du machst auch wenigstens was draus - wow.

Immer weiter so, ich steh' auf deine Storys.


__________________
„Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen,
der wird am Ende beides verlieren.“
Benjamin Franklin

Das gilt ebenso für die gesundheitliche Sicherheit.

01.12.2009, 20:46 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Lord_Bresor senden
Chao-Ren
a.k.a. Ri'uun,AL-D




Dabei seit: September 2008
Geschlecht: keine Angabe
Herkunft: Hm...
Beiträge: 572

Chao-Ren ist offline
Antwort mit Zitat Beitrag editieren/löschen Nach weiteren Beiträge von  suchen Diesen Beitrag einem Moderator melden        IP Adresse Zum Anfang der Seite springen

Yeah, die Geschichte geht mächtig ab.Weiter So!

Zitat:
Du träumst ja krasses Zeug.

Vielleicht sollte ich auch mal Geschichten nach meinen Träumen schreiben.........

02.12.2009, 19:54 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Chao-Ren senden
Noxx
The Knight who says Ni




Dabei seit: Oktober 2002
Geschlecht:
Herkunft: Langerhanssche Inseln
Beiträge: 11482

Noxx ist offline
  Antwort mit Zitat Beitrag editieren/löschen Nach weiteren Beiträge von  suchen Diesen Beitrag einem Moderator melden        IP Adresse Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Original von Boromir
... Sein Gesicht hatte sich zu einer Fratze verzogen und sein Gebiss sah aus wie von einem Haifisch. ... Sein Gesicht war nun wieder das eines kleinen niedlichen Kindes, obwohl ihm Blut am Kinn entlang lief.


erinnert mich an die eine szene in galaxy quest auf dem planeten mit den kleinen grau-blauen wesen.


__________________


''is sex with a tamagotchi sodomy?''

Original von Garak:
Sex ist grundsätzlich Veto-behaftet.

Ni

03.12.2009, 17:46 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Noxx senden
Boromir
Güam-Feindbild
Verwarnung: 1




Dabei seit: Januar 2004
Geschlecht:
Herkunft: Minas Tirith
Beiträge: 8203

Boromir ist offline
  Antwort mit Zitat Beitrag editieren/löschen Nach weiteren Beiträge von  suchen Diesen Beitrag einem Moderator melden        IP Adresse Zum Anfang der Seite springen

Stimmt, das hat Ähnlichkeit. Man kann aber auch schreiben was man will - alles schon mal dagewesen ^^

Übrigens ein toller Film und eine wirklich lustige Star-Trek-Parodie.


__________________

03.12.2009, 18:22 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Homepage von Boromir
  « Vorheriges Thema Nächstes Thema »
Neues Thema erstellen Antwort erstellen
Gehe zu:

Design by: Garak - Powered by: Burning Board 1.1.1 © 2001 WoltLab GbR