Seelenstein

Anfang meines neuen Romans. Mal sehen ob ich es diesmal auf mehr als nur 329 Seiten bringe ^^.

Der Wind strich sanft über das Gras am Hang, während die Sonne ihre wärmenden Strahlen gen Erde sandte. Vereinzelt fiel Schatten auf die sonst Sonnen beschienene Wiese.
Serafin strich sich die langen blonden Haare halbwegs aus dem Gesicht, was jedoch bei diesem Wind nicht viel half. Mit wachem Blick beobachtete die Blütenblätter, die von dem Kirschbaum herabregneten, unter dem er Schutz vor der Sonne gesucht hatte.
Er sah sich um, ohne jedoch Anzeichen von etwaigen Feinden zu entdecken. Was hätte er auch anderes tun können als davonrennen? Seine Ausbildung als Kämpfer war noch nicht abgeschlossen. Und trotz aller Abenteuergelüste, blieb er besonnen und zog nicht auf eigene Faust los.
Er setzte sich hin und lehnte sich an dem Baumstamm an. Eine vereinzelte Blüte schwebte von oben herab.
Serafin beobachtete sie verträumt, wie sie immer näher kam, von einer kleinen Windböe wieder nach oben geschleuert wurde, und wieder absackte.
Zu guter letzt landete sie auf seinem rechten Bein und blickte ihn mit ihren hellrosanen Blüten an. "Ja, irgendwann fallen wir alle.", sagte er und hob die Blüte von seinem Bein hoch.
Sie duftete lieblich, als er an ihr roch. Kein einziges Insekt tummelte sich auf ihr. Lächelnd warf er sie in den Wind. Sie schwebte über den Hang bis sie für ihn nicht mehr sichtbar war. Er lauschte dem Gezwitscher der Vögel, und dem streifen des Windes durch Gras und Baumwipfel. Er liebte solche entspannten Momente, die so selten waren in letzter Zeit.
Die Seherin des Dorfes hatte verkündet, das sich die Prophezeiung bald erfüllen sollte. Welche dies wäre, sagte sie nicht. Aber es schienen alle Erwachsenen des Dorfes bescheid zu wissen. Serafin hoffte immer wieder aufs neue, ihnen etwas entlocken zu können. Doch bisher waren seine Versuche erfolgslos geblieben. Er seufzte und ließ seinen Blick wieder über die Umgebung wandern. Zwischen all dem Gras glitzerte etwas.
Er runzelte die Stirn. Wasser? Er überlegte kurz, doch schließlich obsiegte seine Neugier.
Er stand auf und ging zu der Stelle, wo er das funkeln vernahm. Er musste etwas suchen, da das glitzern weg war. Doch schließlich fand er, was er gesucht hatte.
Es war ein Stein. Ein sehr ungewöhnlich aussehender Stein.
Er hob ihn vorsichtig auf und sah ihn genauer an. Der Stein war von einem tiefem Blau - durchsichtig, und zum anderen doch nicht. Er schien in Serafins Händen seltsam zu pulsieren. Als sei er lebendig...
Er betrachtete ihn genauer. Sein Blick schien sich in den scheinbar unendlichen Facetten des Steines zu verlieren. Sein Blick war wie festgesaugt. Und im Inneren des Steins...da sah er etwas. Erschrocken ließ er den Stein fallen. So lange war er doch gar nicht in der Sonne gewesen..? Vielleicht hatte er zu wenig getrunken und begann nun die folgen zu spüren?
Mit pochendem Herzen sah er auf den Stein hinab. Von hier aus schien er ganz normal zu sein. Serafin schüttelte den Kopf. Er sollte wirklich wieder nach Hause gehen. Er musste noch Holz hacken gehen.
Er wandte sich wieder ab und ging in Richtung seines Dorfes. Der Stein jedoch schien ihn wie magisch anzuziehen. Seine Gedanken kreisten immerzu um diesen seltsamen Stein und...was er in ihm gesehen hatte.
Er beschleunigte seine Schritte.
Er erreichte den Wald und ging den gewohnten Pfad zurück ins Dorf. Dadurch das der Wald an dieser Stelle sehr licht war, war er bald wieder draußen und sah sein Dorf auf einer kleinen Wiese.
Ein Dutzend Hütten standen da. Dazwischen sah man kleine Kinder mit Hunden spielen, Männer hackten Holz und Frauen gerbten Felle. Serafin lief auf die äußere Reihe der Hütten zu und erblickte sogleich seine Mutter, die Wäsche in einem kleinen Fluss wusch, der am Dorf vorbei floss. "Ah, Serafin!", sagte sie, als er neben ihr stand und sie kurz aufsah. "Kannst du mir schnell helfen das große Fell zu waschen?"
Er bückte sich und half seiner Mutter das Fell zu waschen. Das mit dem Stein behielt er für sich.

[Forsetzung folgt]

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