Depression deluxe: Kurzgeschichte | |
Hier ne kleine Kurzgeschichte die ich mal während einer depressiven Phase geschrieben habe:
Und in diesem Moment fühlte er sich ohnmächtig, hinabgerissen in eine schwarze Tiefe, tiefer als der Ozean, wo kein lIchtstrahl er Sonne Hoffnung spenden könnte. Und er nallte die Fäuste und schlug sie gegen die harte Betonwand, dass es schmerzte, er schlug bis die Knöchel blutig waren und er streckte sie zum grauen Himmel und schrie. Er schrie in der Hoffnung, dass dort oben jemand sei gegen den er seine Wut richten könnte, jemand an den er aus Trotz seinen Glauben verlieren könnte und der für all das verantwortlich sei, den man zur Rechenschaft ziehen könnte. Und er fiel auf die Knie, auf die regennasse Straße, in deren Pfützen sich die Fenster des Krankenhauses spiegelten, denn in seinem Herzen wusste er nun mit Bestimmtheit, was er vorher nur geglaubt oder vermutet hatte. Er war allein, niemand war da der sein oder irgendein Geschick lenkte, er war nur ein Zufall, eine Unregelmäßigkeit im Kosmos, die genauso schnell geht wie sie gekommen war. Dann hörte er auf zu schreien. Es war niemand da für oder gegen den er schreien könnte. Er fiel auf die Seite und blieb auf dem nassen Asphalt liegen.
Sie war tot, was hatte es jetzt noch für einen Sinn.
__________________ Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete.
Er kennt weder Gründe noch Gegengründe
und glaubt sich immer im Recht.
(Ludwig Feuerbach)
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