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Windwalker
Archer
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So ich hab mir jetzt einfach mal die freiheit genommen eine kurze story zu schreiben, die im morrowind-unniversum angesiedelt ist...
ich bin eigentlich eher der schreibfaule typ (<---siehe postanzahl... ), aber ich hatte halt mal nichts zu tun...und da es hier eh nicht mehr sehr viele storys gibt...
alle hier auftauchenden personen sind meinem kranken hirn entsrungen (außer vielleicht einer...aber egal...). ansonsten habe ich mich bemüht nichts zu verändern...aber wenn irgendwo fehler auftauchen sollten, könnt ihr ich gerne darauf hinweisen...
auch sonst bin ich offen für jede konstruktive kritik und natürlich auch für lob...und hoffe das mir die geschichte einigermaßen gelungen ist...und das ende so rüberkommt, wie ich beabsichtigt habe...
genug der überflüssigen worte, ich würde mich sehr freuen, wenn ihr sie lesen würdet und euren kommentar dazu abgeben würdet...
und los gehts:
Träger der Finsternis
Es war eine ruhige und friedliche Nacht. Ein leichter, warmer Wind wehte durch die schmalen Gassen des Dorfes, wirbelte Staub und Blätter auf und ließ sie raschelnd im Kreis tanzen, wie bei einem fröhlichen Fest. Hoch am dunkelblauen Nachthimmel hing eine hell leuchtende Scheibe, der Mond. Wie ein riesiges, glühendes Auge eines Gottes, das aus weiter Ferne das Geschehen auf Vvardenfell beobachtete. Sein Licht hüllte alles in einem silbrigen Schein ein und beschwor eine mystische Atmosphäre herauf. Nichts rührte sich in der Dunkelheit, bis auf die gelegentlich aufgewirbelten Blätter und einige Bäume die sich mit dem Wind hin und her wiegten. Und bis auf das leise Rascheln der Blätter und das kaum wahrnehmbare Säuseln des Windes, lag das ganze Dorf in vollkommener Stille dar.
Doch dann wurde diese Stille durch einen gellenden Schrei zerrissen und die Illusion einer behaglichen Nacht zerbrach. Das Geräusch ging durch Mark und Bein und ließ einem die Nackenhaare zu Berge stehen. Es war eindeutig der Schrei einer weiblichen Person, aber gleichzeitig hörte es sich auch nicht mehr menschlich an. Viel zu hoch und viel zu lang. Es sei denn sie hatte etwas gesehen, was sie zu Tode erschreckt hatte, etwas so Grässliches, das sie sich nicht einmal in ihren kühnsten Traumen vorzustellen wagte. Dann brach der Schrei abrupt ab und es herrschte wieder Stille, wie noch vor einigen Sekunden. Doch diesmal wirkte sie bedrohlich, gefährlich, und in keiner Weise mehr beruhigend.
Knarrend öffnete sich eine Holtür und eine Gestalt trat aus einem der schnell zusammen gezimmerten Hütten, wie sie überall im Dorf herumstanden, blieb aber im Schatten stehen, so dass nur der Umriss erkennbar war. Vom Aussehen her zu schließen war es ein menschliches Wesen, um genau zu sein ein Dunmer. Seine roten Augen glühten in der Dunkelheit, als würde darin ein Feuer lodern, während der Rest des Gesichts im Schatten verborgen blieb. Doch irgendwas war seltsam. Seine Bewegungen waren viel zu abgehackt und stockend, fast so als würde er seinen Körper nicht im Griff haben und etwas in seinen Augen war beängstigend. Sie waren voller Hass, ein Hass der so stark war, dass er alle anderen Gefühle in den Hintergrund drängte...oder gar ganz abgetötete.
Dann schlurfte er einen Schritt vorwärts und trat in den Mondschein, während sein ganzer Körper von einer silbernen Aura umhüllt wurde, als würde er von Innen heraus leuchten. Er hob seinen Kopf gen Himmel und sah zu der hellen Scheibe auf. Und tatsächlich, es war ein Dunmer, vorbei die Betonung auf war lag. Denn nun war er nicht mehr menschlich, nicht einmal mehr lebendig. Die einst nachtdunkle Haut war nun bleich und grau, was durch das fahle Mondlicht noch um ein Vielfaches verstärkt wurde. Seine spitzen, gekrümmten Zähne waren so lang, dass er den Mund nicht vollständig schließen konnte und sie traten hervor, so dass sie gefährlich im Mondschein funkelten. Er war ein Vampir. Er trug einen Silberharnisch und hielt ein Schwert in seiner rechten Hand, obwohl er beides nicht zu benötigen schien, da er auch ohne Rüstung und ohne Waffe effizient zu töten vermag. Und er hat es bereits getan. Die Gestalt war blutverschmiert, sowohl auf seinem Schwert als auch auf seiner Rüstung schimmerte es rot und von seinem Mund verlief ein feiner Rinnsal aus Blut bis zum Kinn, wo der Lebenssaft schließlich wie rote Regentropfen zu Boden fielen. In seiner linken Hand hielt er etwas Rundes, das aussah wie ein Ball...nur dass es kein Ball war, sondern ein menschlicher Kopf. Die toten Augen blickten starr geradeaus und sie enthielten immer noch das grenzenlose Entsetzten, das sie zuletzt gesehen hatten. Obwohl das Gesicht fast vollkommen von Blut verdeckt und zu einer Grimasse verzerrt war, verrieten die feinen Züge und das lange schwarze Haar dennoch, dass es sich hierbei um eine dunmerische Frau handeln musste. Zwar perlten von der Klinge noch immer feine Bluttropfen, die sich auf dem Boden zu einer roten Pfütze sammelten, doch an der Wunde war zu erkennen, dass der Kopf nicht damit abgetrennt worden war...sondern abgerissen. Er hatte sein Schwert nicht gebraucht, sondern einzig und allein seine bloßen Hände. Die Kraft, die in diesem Wesen schlummerte, war nicht mehr menschlich, genauso wenig wie das Wesen selbst noch menschlich war.
Langsam begann die Nacht zu erwachen. Das einst stille Dorf regte sich, ganz langsam und zögernd, als wäre es unsanft aus dem Schlaf gerissen wurden. Kerzenschein leuchtete hinter verschlossenen Fenstern auf und Schatten bewegten sich dahinter. Der dumpfe Laut von hastigen Schritten und das Knarren von altem Holz waren nun deutlich zu vernehmen. Dann stürzten einige Dorfbewohner ins Freie, die meisten mit kaum mehr bekleidet, als ihrem Schlafanzug und bewaffnet mit dem erstbesten Gegenstand, den sie zu fassen bekamen: Mistgabeln, Messer, und Kerzenständer. Und auf ihrem Gesicht war dasselbe Minenspiel zu verfolgen. Anfangs spiegelte sich auf den müden, verschlafenen Gesichtern nur Verwirrung wieder und Ärger, weil man sie mitten in der Nacht geweckt hatte. Doch dann, als sich ihre Augen an die Dunkelheit draußen gewöhnt hatten und sie den Vampir erblickten, der den abgerissenen Kopf der Dunmerin wie eine Trophäe in der Hand hielt, dämmerte ihnen langsam, was geschehen war...und Furcht machte sich in ihren Blicken breit.
Der Vampir senkte nun langsam seinen Kopf und richtete seinen roten, hasserfüllten Augen auf die verängstigten Dorfbewohner, die starr vor Schreck einfach nur dastanden. Er konnte ihre Furcht spüren, er konnte sie schmecken und so etwas wie ein Lächeln zeichnete sich auf seinem blassen Gesicht ab. Heute Nacht würde er seinen Rachedurst stillen, heute Nacht würden sie alle sterben und die Erde mit ihrem Blut tränken.
Mit einer Schnelligkeit, zu der kein menschliches Wesen imstande gewesen wäre, setzte sich der Vampir in Bewegung. In seinem Blick lag etwas Dunkles, etwas Altes, etwas, das nach Blut dürstet...
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Mögest du leben, so lange du willst und es wollen, so lange du lebst.
Dieser Beitrag wurde von Windwalker am 22.09.2003, 18:04 Uhr editiert.
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22.09.2003, 18:03 |
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Windwalker
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[sorry, passt nicht alles in einem beitrag... ]
Mit einem halben Schrei auf den Lippen schlug Sariel die Augen auf. Im Gegensatz zu den Anderen brauchte er keine Zeit, um den Schlaf hinter sich zu lassen und sich der Realität bewusst zu werden. Er wusste im selben Augenblick, in dem er erwachte, dass er geträumt hatte und er konnte sich an jedes auch noch so winziges Detail aus seinem Traum erinnern, als hätte er ihn gerade tatsächlich erlebt.
Er stemmte sich mit beiden Armen hoch und konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Die Nacht auf dem harten Boden hatte seinen Rücken steif werden lassen und forderte nun ihren Preis.
„Verflucht“, murmelte der junge Dunmer und schälte sich nun endgültig aus seinem Schlafsack. Er hatte das Gefühl, als hätte er Jahrhunderte lang in vollkommener Starre in einem Eisblock verbracht und taute nun erst langsam wieder auf, zumindest fühlten sich seine Glieder so an. Er musste noch ein paar Wörtchen mit der Händlerin sprechen, die ihn den Schlafsack als äußerst bequem und garantiert erholsam empfohlen und für viel Geld verkauft hatte. Ihr Name war Pemenie oder so ähnlich gewesen und sie hatte ganz seltsame Stiefel an gehabt...
Dann begann er das Lager abzubauen, das er vergangene Nacht notdürftig eingerichtet hatte. Er rollte den Schlafsack zusammen und trat die Glut von dem Feuer, das er entzündet hatte, aus. Die Essensreste ließ er liegen. Sollten sich doch die Klippenläufer darum streiten.
Er hatte schon wieder geträumt; und es war schon wieder der gleiche Traum. Seit mehr als einer Woche konnte er nicht mehr richtig schlafen und erwachte jedes Mal mit dem Gefühl, dass etwas Schreckliches passieren würde. Genau genommen war es kein Gefühl, sondern Gewissheit. Denn in seinen Träumen sah er Dinge, die er nicht verstand, Dinge, die keinen Sinn ergaben, aber vor allem sah er Dinge, die passieren würden. Er sah die Zukunft.
Und aus diesem Grunde hassten sie mich. Nein! Sariel schloss die Augen und versuchte den Gedanken zu verdängen. Doch vergeblich. Seit seiner Geburt besaß er diese Gabe. Die Leute verstanden sie nicht und was sie nicht verstehen, fürchten sie...und was sie fürchten, hassen sie. Er lebte in einem Dorf, nordwestlich von Ald’ruhn, auf halben Weg zur Bitterküste und arbeitete dort als Schmiedelehrling, da sein Vater der örtliche Schmied war. Als Kind hatte er den gravierenden Fehler begangen, der schwangeren Frau des Pfandleihers zu sagen, dass ihr Baby tot zur Welt kommen würde. Er hatte es damals in seinen Träumen gesehen, er hatte gesehen, wie sie alle weinend um das leblose Neugeborene standen. Man hatte ihm nicht geglaubt und sich über seine blühende Fantasie lustig gemacht. Doch als sie das Kind bekommen und es nicht geatmet hatte, hatte man ihn dafür verantwortlich gemacht. Er konnte immer noch die hasserfüllten Stimmen hören. Du hast ihn umgebracht, du hast das Baby mit deiner schwarzen Magie umgebracht! Verfluchter Hexer! Du bist eine Schande für eine Familie! Man hätte dich gleich nach der Geburt ersaufen sollen! Dabei hatte er sie doch nur warnen wollen, nur helfen wollen. Seitdem hatte er niemals wieder über seine Träume gesprochen. Doch Böses vergaßen die Menschen nicht. Sie zeigten mit dem Finger auf ihn und verzogen angewidert das Gesicht, sie tuschelten hinter seinem Rücken und wünschten ihm den Tod und selbst nach so vielen Jahren war er immer noch ein Außenseiter ohne Freunde, den man mied und verachtete. Selbst seine Familie war da nicht anders. Seine Mutter starb kurze Zeit nach dem Ereignis an Aschkrebs und sein Vater gab ihm die Schuld dafür, obwohl dieser genau wusste, dass er nichts dafür konnte. Wäre es nicht Tradition gewesen, dass der Sohn den Laden des Vaters übernimmt, hätte dieser ihn niemals als Lehrling akzeptiert. Da Sariel aber der einzige Sohn war, blieb seinem Vater nichts anderes übrig, als ihn einzustellen. Doch am schlimmsten war seine Schwester. Sie beschimpfte ihn, wo sie nur konnte und hetzte ihre Freunde gegen ihn auf. Und die Tatsache, dass sie beide sich ein und dieselbe Hütte teilen mussten, machte die Sache nicht einfacher.
Seine Schwester. Er hatte sie gesehen, in dem Traum. Es war ihr Schrei gewesen, der durch die Nacht gehallt war und es war ihr Kopf gewesen, den der Vampir in seiner Hand gehalten hatte. Trotz des Blutes hatte er sie erkannt.
Was mache ich hier eigentlich? Diese Frage hatte er sich in den letzten Stunden schon ziemlich oft gestellt und er versuchte sich immer dieselbe Antwort einzureden: Er war hier, um sein Dorf vor dem Untergang zu retten. Er war hier, um das Monster zu töten, das er in seinem Traum gesehen hatte. Er war hier, um die Zukunft zu ändern. Nein, das stimmte nicht. Tief in seinem Inneren, wusste er, dass es einen anderen Grund gab. Sariel wollte sich und den anderen beweisen, dass die Gabe, die er besaß kein Fluch war; er wollte zeigen, dass er damit Gutes bewirken konnte, dass er sie vor dem sicheren Tod retten konnte. Und er hoffe ihre Anerkennung zu gewinnen. Wenn die Dorfbewohner erfahren würden, dass er einen Vampir getötet hatte, würden sie ihn wie ein Held feiern und die Vergangenheit vergessen sein. Sie würden...
Sei kein Narr , schimpfte er sich selbst. Ein Vampir zu besiegen war kein Kinderspiel und er würde eher den Tod finden, als Ruhm und Bewunderung. Er war sicherlich kein schlechter Schwertkämpfer, da er als Schmiedelehrling schon oft genug die Gelegenheit hatte mit Schwertern und anderen Waffen heimlich zu trainieren. Aber das Gefährlichste, das er bis jetzt getötet hatte, war eine halbverhungerte Ratte gewesen, die sich in seinem Keller verirrt hatte. Er hatte praktisch überhaupt keine Erfahrung. Doch er war schon zu weit gekommen, um jetzt noch umkehren zu können.
Sariel warf einen Blick zu der Holztür, die umrahmt war von einem Steinbogen. Er befand sich nun in der Nähe der alten Dunmerfestung Berandas. Von den ganzen fahrenden Händlern, Reisenden und Abenteurern hatte er erfahren, dass sich hier ein Wesen aufhalten soll, das den Tod trotzt und abscheulicher sein soll, als alles, was man sich vorstellen konnte. Aber erst als er sich wirklich sicher war, dass es sich bei diesem Wesen um einen Vampir handelte, hatte er diese Entscheidung getroffen. Den ganzen gestrigen Tag und ein Teil der Nacht hindurch ist er gewandert und hatte sich erst lange nachdem die Sonne untergegangen war, zur Rast niedergelassen, fast direkt vor dem Eingang zur Gruft. Er hatte es damals für eine gute Idee gehalten, eine Möglichkeit sich zu beweisen und die Vorwürfe und die Beschuldigungen ein für alle mal hinter sich zu lassen, praktisch ein Neubeginn seines Lebens. Doch nun war er sich nicht mehr sicher.
Langsam nahm er einen großen Gegenstand, das von einem Tuch umwickelt war, aus seinem Rucksack aus Netschleder und hielt es mit solcher Vorsicht, dass man meinen könnte, der Gegenstand wäre zerbrechlich. Mit äußerster Behutsamkeit begann er das Tuch herunterzustreifen und etwas Glänzendes kam zum Vorschein: Ein Silberharnisch. Dies war der ganze Stolz seines Vaters, die beste Rüstung, die er jemals angefertigt hatte. Sicherlich, viele Leute, besonders Reiche, besaßen solche und bessere Rüstungen, aber seine Familie war nun einmal nicht reich. Zärtlich strich Sariel über das glatte, glänzende Metall und wunderte sich, dass sie so hart und stabil, aber gleichzeitig auch vergleichsweise leicht war. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er sich diesen Harnisch, ohne seinen Vater zu fragen, „ausgeliehen“ hatte. Doch es war vergessen, als er sich die Rüstung umschnallte. Sie passte perfekt und saß fest, ohne dass es zu eng wurde, fast so als wäre sie extra für ihn gefertigt worden. Sein ganzer Brustbereich war nun geschützt und die Angriffe würden nutzlos daran abprallen. Der restliche Bereich seines Körpers war zwar nach wie vor ungeschützt, aber mehr Rüstungsteile hatte er nicht mitnehmen können, ohne dass es aufgefallen wäre. Aber das musste reichen. Dann bückte er sich und hob das Silberlangschwert auf, das er ebenfalls „ausgeliehen“ hatte. Er hatte gehört, dass ein Vampir und andere untote Wesen nur mit Silber oder magischen Waffen besiegt werden konnten. Ob es stimmt wusste er nicht, aber er ging lieber auf Nummer sicher, um nicht später vor einem unbesiegbaren Gegner zu stehen. So würde der Kampf schon schwierig genug werden. Nun schnallte er sich noch das Eisenschild, das im Gegensatz zu der Silberrüstung und dem Silberschwert ziemlich schwer erschien, um seinen linken Arm und glich so wohl eher einem erfahrenen Krieger als einem unerfahrenen Schmiedelehrling. Der Gedanke gab ihm Mut. Als letztes holte er noch eine Schriftrolle heraus, die von einem seltsamen purpurnen Schimmern umhüllt war, wie Wasser, das hin und her wogte. Diese glänzende Oberfläche, zeigte, dass es sich um eine magische Schriftrolle handelte, um genau zu sein, eine Schriftrolle der Rückkehr. Mit dem wenigen Geld, das er besessen hatte, hatte er sich von einem Magier, der zufällig in ihrem Dorf Rast gemacht hatte, zwei Schriftrollen gekauft. Die erste, eine Rolle der Markierung, hatte er schon an dem Tag seiner Abreise benutzt und zwar direkt in der Hütte, die er sich mit seiner Schwester teilte. Eigentlich hatte er gar nicht vor, die Rolle zu benutzen, doch falls es wirklich keinen Ausweg mehr geben sollte, blieb ihm immer noch diese eine letzte Möglichkeit. Den Rest der Gegenstände versteckte er hinter einem Stein, so dass sie nicht sofort von der Straße aus gesehen werden konnten. Wenn er herauskam, würde er sie wieder mitnehmen...wenn er herauskam.
Er stand nun direkt vor der Tür und als er seine Hände auf die kalte Metallklinke legte, keimten erneut Zweifel in ihm auf. Was würde ihn dahinter erwarten? Der Tod? Etwas, das schlimmer war als der Tod, schlimmer als alles, was er sich einzubilden vermag? Ein Schaudern lief durch seinen Körper und ließ ihn erbeben. Er hatte das Gefühl, als würde ein eiskalter Wind seine Haut streifen und langsam begann die Angst ihre unsichtbare Hand nach seinem Herzen auszustrecken, um sie erbarmungslos zu zerdrücken. Sariel kämpfte mit aller Kraft dagegen an, er versuchte es zumindest und doch wusste er, dass er es nicht schaffen würde. Und dabei war er noch nicht einmal in der Gruft. Er konnte es nicht, er war zu feige, zu ängstlich; vielleicht hatten sie ja Recht mit dem, was sie sagten, vielleicht war er es wirklich nicht wert zu leben. Man hätte dich gleich nach der Geburt ertränken sollen! Du bist eine Schande der Familie! Todesbringer! Todesbringer. So nannten sie ihn, so sahen sie ihn. Nein! Heiße Wut und Entschlossenheit wallen in ihm auf und drängten für einen kurzen Augenblick die Angst und die Selbstzweifel zurück, die sich wie Gift in seine Seele fraßen. Er würde ihnen beweisen, dass er sie vor dem Tod bewahren konnte, er würde ihnen alle zeigen, wie sehr sie sich in ihm getäuscht hatten.
Dann drückte er die Klinke hinunter und die Tür schwang lautlos und fast von selbst auf. Er trat ein in die Dunkelheit, mit dem Wissen, dass der Weg jetzt nur noch in eine Richtung führte.
Obwohl er kaum fünf Schritte gegangen war, kam es ihm fast so vor, als hätte er das Tor zur Unterwelt aufgestoßen und würde nun geradewegs in sein Verderben laufen. Es war, als hätte er eine andere Welt betreten, eine andere Ebene, die nicht für sterbliche Wesen gedacht war. Sariel stand nun vor einer schmalen Treppe, die tief in das Innere der Erde führte. Die Steinstufen waren von einer dünnen Staubschicht überzogen. Jede seiner Schritte wirbelte feinen Staub auf, die wie Millionen und Abermillionen von winziger Insekten ziellos umherschwirrten, als hätte man sie in ihrem Schlaf gestört. Mit äußerster Vorsicht setzte er einen Fuß vor den anderen, darauf bedacht kein Geräusch zu verursachen, und stieg langsam die Stufen hinab, während er eine wirbelnde Wand aus Staub hinter sich zurückließ.
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Mögest du leben, so lange du willst und es wollen, so lange du lebst.
Dieser Beitrag wurde von Windwalker am 22.09.2003, 18:13 Uhr editiert.
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22.09.2003, 18:06 |
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Windwalker
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Er hatte das Ende der Treppe erreicht und ein langer, ebenso schmaler Gang erstreckte sich vor ihm. Es war ein Weg ohne Rückkehr, an dessen Ende der Tod lauerte. Die Wände auf beiden Seiten schienen sich zu bewegen, schienen immer näher zu kommen, als wollten sie den unerwünschten Besucher zerquetschen, der es gewagt hatte ihre heiligen Hallen zu entweihen. Er wusste, wie lächerlich dieser Gedanke war, trotzdem hämmerte sein Herz wild und chaotisch gegen seine Rippen und verursachte in seinen Ohren ein Geräusch, als würde in weiter Ferne ein Trommler zu einem ihm unbekannten Rhythmus spielen. Sie war wieder da, die Angst. Sie war niemals wirklich weg gewesen, hatte sich immer in seiner Nähe gehalten, wie eine stille Begleiterin, die ihn überallhin folgen würde...selbst bis in den Tod.
Das Licht der Fackeln reichte gerade einmal aus die Dunkelheit zurückzudrängen, war aber dennoch zu schwach sie völlig zu vertreiben. Unförmige Schatten zeichneten sich an den Wänden und auf dem Boden ab. Das unregelmäßige Flackern und das leise Knistern der Flammen hauchten ihnen fast so etwas wie Leben ein. Leben, das es hier nicht gab. Er konnte die Präsenz des Todes deutlich spüren und es war ihm, als müsste er nur die Hand ausstrecken um ihn zu berühren. Der abscheuliche Geruch von Verwesung hing in der Luft wie ein Vorhang aus Fäulnis und Verderbnis. Er musste schlucken, um den bitteren Geschmack, der sich in seinem Mund gesammelt hatte, loszuwerden. Doch ein übler Nachgeschmack blieb trotzdem.
Sariel vermochte nicht zu sagen, wie lang er sich schon in diesem unterirdischen Gemäuer aufhielt, denn sein Zeitgefühl war vollkommen durcheinander geraten. Es konnte nicht sehr lang gewesen sein, dennoch kam es ihm so vor, als wäre es eine Ewigkeit her gewesen, seit er das letzte Mal Sonnenlicht gesehen hatte. Er wusste nicht, wie viele Gänge und Räume er betreten und durchquert hatte. Sie sahen alle gleich aus. Seine Sinne waren zum zerreißen gespannt und hinter jeder Wegbiegung, hinter jeder Tür, erwartete er ein grässliches Monster, das nach seinem Leben trachtete. Doch da war nichts, nur ein neuer Gang oder ein weiterer Raum. Er spürte keine Erleichterung. Diese Unsicherheit, diese Ungewissheit, was noch kommen würde, raubte ihm beinahe den Verstand. Fast wünschte er sich, endlich auf das Wesen zu treffen, wegen dem er hier war. Denn diesen konnte man wenigstens bekämpfen und...
Er bog um eine Ecke und riss verblüfft seinen Mund auf.
Vor ihm befand sich eine Wand, eine massive Wand aus Stein. Der Weg war hier zu Ende, eine Sackgasse. Er konnte es nicht glauben, er wollte es nicht glauben.
Umsonst? Soll das alles etwa umsonst gewesen sein?
Er blinzelte ein paar Mal, als müsste er sich davon überzeugen, dass sie wirklich da war. Dann hob er die Hand und berührte sie. Nichts. Da war nichts als fester Stein, kein versteckter Mechanismus, keine optische Täuschung. Enttäuschung überflutete ihn, wie eine riesige Welle, die ihn verschlang und in den Abgrund zog. Umsonst. Vorbei. All das um...um vor einer Wand zu stehen? Da war kein Vampir, da war nichts. Er wollte fluchen, wollte weinen, seine Faust gegen den Stein trommeln und sich einfach nur seiner Wut und Enttäuschung hingeben. Doch er tat nichts von alldem. Er stand einfach nur da und lächelte verbittert. Er war ein Narr gewesen zu denken, dass es in seiner Macht stand die Zukunft zu ändern. Er , ein Schmiedelehrling, den man hasste. Wie konnte...
Das Lächeln gefror auf seinem Gesicht zu einer Grimasse. Sein Körper erstarrte zu einer Salzsäure und sein Herz setzte für einen kurzen Augenblick aus. Etwas hatte ihn berührt, ein Lufthauch. Er hatte seinen Nacken gestreift, wie eine schwache Brise und ließ ihm nun die Haare zu Berge stehen. Jemand, nein Etwas atmete hinter ihm.
Dann flüsterte eine zischende Stimme direkt neben seinem Ohr: „Ich bin näher als ihr denkt.“
Wie vom Blitz getroffen, fuhr Sariel herum und duckte sich unter der Gestalt hindurch, die hinter ihm gestanden hatte. Er zitterte unkontrolliert und seine Augen waren vor Schreck weit aufgerissen.
„Was ist denn los?“ Das Wesen gab ein Geräusch von sich, das wie ein spöttisches Lachen klang, „Habt ihr mich denn nicht gesucht? Ihr zitterst ja vor Furcht. Ich kann eure Angst riechen.“
Sariel erwiderte nichts, sein Mund war wie ausgetrocknet und seine Zunge versagte ihm den Dienst.
Der Vampir fuhr fort: „Wollt ihr mich denn nicht töten? Deshalb seid ihr doch hier oder?“
Das Wesen hatte Recht. Deshalb war er tatsächlich hier. Sariel begann sich zu beruhigen und er atmete tief durch um sich zu entspannen. Er hatte geglaubt, versagt zu haben und nun bot sich ihm erneut eine Möglichkeit.
„Ja“, antwortete er knapp und versuchte so selbstbewusst zu klingen, wie er konnte.
„Ich sehe ihr habt Mut, Sterblicher. Viele haben es bis hierher geschafft, doch nur wenige konnten ihre Angst besiegen. Sie haben um Gnade gewinselt wie ängstliche Tiere...und ich habe sie ihnen gewährt.“
Sariel blickte erstaunt auf. Dieses Monster hatte sie verschont?
Der Vampir verzog sein Gesicht zu einem bösen Grinsen: „Der Tod ist für die meisten eine Gnade. Er ist eine Erlösung von dem ganzen Elend im Leben, nicht war?“
Er antwortete nicht auf die Frage. Was hatte er auch erwartet? Ein Vampir mit Herz? Der junge Dunmer betrachtete seinen Gegner nun genauer. Es war eindeutig nicht der Vampir aus seinem Traum. Denn es war ein ehemaliger Hochelf, der vor ihm stand. Der Vampir in seinem Traum war ein Dunkelelf gewesen. Aber was er in seinen Träumen sah, musste ja nicht völlig der Realität entsprechen. Die einst stolze und hoch gewachsene Gestallt des Altmers, war nun gebückt und ähnelte mehr einer angriffsbereiten Raubkatze. Auch sein Gesicht hatte ihre feinen Züge verloren und war nun bleich und verzerrt. Und seine Augen... Obwohl sie nicht rot waren, wie die der Dunmer, loderte in ihnen doch ein Hass, der stärker war als alles, was er bis jetzt gesehen hatte.
„Seid ihr zufrieden mit dem, was ihr seht? Wenn ihr mich totstarren wollt, dann seid ihr auf dem besten Wege dorthin“, schnaubte der Untote verächtlich, dem sein forschender Blick nicht entgangen war. „Kommt, kommt und tut das, wofür ihr hergekommen seid, Dunkelelf! Versucht mich zu töten! Doch soll euch eines gesagt sein: ich werde es euch nicht leicht machen.“
„Wie ihr wünscht.“ Mit diesen Worten stürzte sich Sariel auf seinen Gegner. Die Angst fiel von ihm ab wie ein Tuch, das ihn bis jetzt bedeckt und seinen Verstand gelähmt hatte. Gefühle spielten nun keine Rolle mehr; nichts spielte noch eine Rolle. Es gab nur noch ihn und seinen Gegner...und den Sieg oder den Tod. Alles andere war irrelevant.
Mit einer fast spielerischen Bewegung wich der Vampir seinem Angriff aus und duckte sich unter seinem Schwerthieb hinweg. Von seinem eigenen Schwung getragen, stolperte der Dunmer fast zu Boden, als sein Schwertstreich ins Leere ging und knallte unsanft gegen die Wand.
„Das geht bestimmt noch besser“, spottete der Vampir.
Er spielte mit ihm. Sariel wusste es. Obwohl sein Gegner weder eine Waffe noch eine Rüstung trug, war dieser ihm hoffnungslos überlegen. Doch so schnell gab er nicht auf. Erneut griff er an. Er täuschte links an und als der Vampir wie erwartet zur rechten Seite auswich, änderte er die Richtung und schlug ebenfalls nach rechts. So schnell, dass er die Bewegung kaum sah, verlagerte der Vampir im letzten Moment sein Gewicht und warf sich erneut zur anderen Seite...und sein Schlag ging zum zweiten Mal ins Leere.
„Besser, nur etwas zu langsam“, kommentierte sein Gegner diesen Angriff.
Bevor er überhaupt realisieren konnte, dass er schon wieder verfehlte hatte, schlug der Vampir nun seinerseits mit seiner zu Krallen gekrümmten Hand zu. Instinktiv riss Sariel sein Eisenschild nach oben und spürte einen stechenden Schmerz in seinem Oberarm. Der Schlag war so heftig, dass er mehrere Schritte zurücktaumelte und schwer atmend an der Wand stehen blieb. Dabei war der Hieb nicht einmal mit voller Kraft geführt worden. Der Altmer wollte, dass er ihn abwehrte. Wut stieg ihn ihm hoch und verlieh ihm ungeahnte Kraft, aber störte gleichzeitig auch seine Konzentration. Ohne zu gucken, wo sein nächster Streich hinging sprang er nach vorne und hackte wild um sich.
Er traf nicht ein einziges Mal.
Sariel sah den Schlag nicht kommen. Er spürte nur wie er von den Füßen gehoben wurde und mit voller Wucht gegen die Wand krachte. Schwarze Kreise begannen sich vor seinem Auge zu bilden und für einen Moment glaubte er, dass er das Bewusstsein verlieren würde. Doch die Kreise begannen sich langsam aufzulösen und auch die Benommenheit verschwand langsam. Ein leises Schwindelgefühl blieb aber trotzdem noch.
Er hatte die Augen geschlossen und wartete auf den tödlichen Schlag des Vampirs, der sicher folgen würde. Seine letzten Kraftreserven waren aufgebraucht und bei dem Sturz hatte er sein Schwert verloren. Ob er sein Schild noch hatte, konnte er nicht sagen. Sein ganzer linker Arm war taub und seine Schulter schien die Quelle allen Schmerzes zu sein. Er hatte nicht den Mut, die Augen zu öffnen und die Wunde zu betrachten. Aber was hätte ihm Schild oder Schwert jetzt noch genutzt? Das Wesen war einfach zu stark und zu schnell für ihn...und bald würde es eh vorbei sein. Er hatte keine Angst, nur das Gefühl der Resignation machte sich in ihm breit. Er hatte es versucht und versagt.
Der tödliche Schlag kam nicht. Wollte der Vampir etwa noch mit seinem neuen Opfer spielen und ihn länger quälen?
Schließlich öffnete der junge Dunmer doch seine Augen...und starrte fassungslos auf das Bild, das sich ihm bot. Der ehemalige Hochelf stand wenige Meter vor ihm und stützte sich an der Wand ab. Sein bleiches Gesicht war schmerzverzerrt und man sah ihm an, wie schwer es ihm fiel auf den Beinen zu bleiben. Etwas steckte in seinem Bauch. Sariel traute seinen Augen nicht; es war das Silberschwert seines Vaters. Bevor der Vampir ihn getroffen hatte, musste einer seiner unkontrollierten Angriffe sein Ziel gefunden haben.
„Ihr...ihr hattest nur Glück.“ Die Stimme des untoten Wesens war so leise, dass er Mühe hatte die Worte zu verstehen. „Ich hätte euch töten sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte.“
Sariel sagte nichts. Er konnte immer noch kaum glauben, was geschehen war. Er, ein einfacher Schmiedelehrling, hatte einer der schrecklichsten Kreaturen auf Vvardenfell besiegt.
„Glaube nicht, dass es vorbei ist. Es hat gerade erst begonnen.“ Ein schwaches Lachen drang aus der Kehle des sterbenden Wesens. Dann fiel er auf die Knie und kippte zur Seite. Die toten, leeren Augen blickten starr zur Decke und die Flammen darin waren erloschen. Auch die Gesichtszüge haben sich entspannt und wirkten nun fast wieder menschlich und so edel wie sie einst waren.
Der Dunkelelf blickte zu der Leiche des Vampirs. Er fühlte nichts. Keine Freude, keine Erleichterung, nichts was er erwartet hatte...nur eine unbestimmte Leere, als hätte man eine wichtige Erinnerung aus seinem Gedächtnis gelöscht. Sein Körper war vollkommen ausgelaugt und erschöpft.
Sariel versuchte sich aufzurichten, gab es aber auf, als seine Beine ihm nicht gehorchen wollten und seine Schulter wieder zu schmerzen begannen. Jetzt, wo er sich an seine Schulter erinnerte, kam der Schmerz explosionsartig zurück und er stöhnte auf. Zum Schreien war er zu erschöpft. Nun musste er sich um die Wunde kümmern, ob er wollte oder nicht. Als sein Blick auf die undefinierbare, rote Masse aus Sehnen und Muskeln fiel, wo einst seine Schulter war, stöhnte er erneut auf. Und ihm wurde schlagartig klar, dass er diese Gruft wahrscheinlich nicht mehr lebend verlassen würde. Was für eine Ironie des Schicksals. Der Vampir war besiegt, doch er würde elendig in diesem stinkenden Loch verbluten, ohne Hoffnung auf Hilfe. Die Leute in seinem Dorf würden nie erfahren, was für eine unglaubliche Tat er vollbracht hatte, sie würden ihn weiter als den unerwünschten Außenseiter in Erinnerung behalten, der eines Tages verschwunden war und nie wieder zurückkehrte. Auch jetzt fühlte er nichts, vielleicht war es besser so. Seine Augen begannen sich zu schließen und er gab sich bereitwillig dem Schlaf hin, der ihn mit offenen Armen empfang.
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Mögest du leben, so lange du willst und es wollen, so lange du lebst.
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22.09.2003, 18:08 |
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Windwalker
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Als er die Augen aufschlug wusste er im ersten Moment nicht, wo er war und vor allem, was geschehen war. Er spürte nichts außer einem quälenden Durst, der so stark war, dass er ihm fast die den Verstand raubte. Diese Benommenheit kurz nach dem Aufwachen war ihm eigentlich bis jetzt völlig fremd gewesen und er dachte von dieser Schwäche frei zu sein. Aber er hatte auch noch nie bis zur Erschöpfung gegen einen Vampir gekämpft...
Ruckartig setzte sich Sariel auf und wurde prompt mit heftigen Kopfschmerzen belohnt. Doch er achtete nicht auf den Schmerz, sondern nur noch auf die Erinnerungen, die mit einem Schlag zurückgekehrt waren. Die Gruft, der Vampir, er wusste wieder Bescheid. Sein Blick wanderte fast automatisch zu der Stelle, wo die Leiche des Vampirs gelegen hatte, doch da war nichts mehr, außer dem Silberlangschwert. Erst als er genauer hinsah, erkannte er einen grauen, unscheinbaren Haufen, der wie Asche aussah. Wahrscheinlich ist der Körper des Vampirs, der all die Jahre durch schwarze Magie zusammengehalten wurde, nach dem Tod wieder in seine Bestandteile zerfallen.
Etwas war seltsam. Seine Umgebung hatte sich kein bisschen verändert und doch... Die Fackeln, die einst die Dunkelheit kaum vertreiben konnten, waren nun so hell, dass er nicht in die Flammen gucken konnte, ohne geblendet zu werden. Der unangenehme Geruch von Tod und Verwesung war verschwunden und es lag ein süßlicher Duft in der Luft. Auch schienen die Geräusche nun lauter geworden zu sein, lebendiger, als kehrte das Leben wieder zurück. Etwas schien mit dem Vampir gestorben zu sein. Die Bedrohlichkeit, die einst diesen Ort wie eine dunkle Aura umgeben hatte, war nun nicht mehr zu spüren.
Mit der linken Hand wischte er sich den Schweiß und den Schmutz von der Stirn...und erstarrte mitten in der Bewegung. Langsam, ganz langsam nahm er die Hand von der Stirn und hielt sie sich vor den Augen. Er schluckte und sein Blick glitt zögernd nach oben, über dem Arm bis zur Schulter. Da war nichts. Keine Wunde, nicht einmal eine Narbe.
Was war hier los?
Das war unmöglich, völlig unmöglich! Er hatte die Wunde für einen kurzen Moment vergessen, was aber nicht hieß, dass er sie völlig vergessen hatte. Er hatte sie gesehen. Das Fleisch war fast bis zu den Knochen aufgerissen gewesen. Auch ohne, dass er viel von Heilung verstand, hatte er gewusst, dass er den Arm nie wieder hätte benutzen können. Und nun...war er vollkommen unversehrt, als wäre da nie etwas gewesen. Er glaubte nicht an Wunder, dafür hatte er zu viel Bitterkeit in seinem Leben erfahren müssen, doch eine andere Erklärung hatte er nicht.
Dann nahm er ein leises Tropfen wahr. Er blickte sich um und entdeckte ein winziges Loch in an der Decke, aus dem in einem bestimmten Rhythmus Wasser tropfte und sich am Boden zu einer Pfütze sammelte. Mit einem Male wurde er sich wieder dem ungeheuren Durst bewusst, der ihn von Innen heraus aufzufressen schien. Er war niemals in seinem Leben so durstig gewesen. Vorsichtig richtete er sich auf, als erwartete er, dass seine Beine jeden Moment unter seinem Gewicht nachgeben würden, doch sie hielten stand. Schleppend ging er zu der Pfütze, die wie ein kleiner See den Boden bedeckte, um seinen ärgsten Durst zu löschen. Er kniete sich hin und wollte gerade anfangen zu trinken, als er sein verzerrtes Spiegelbild im Wasser erblickte.
Mit einem erschrockenen Schrei prallte Sariel zurück.
Oh ihr Götter. Nein, NEIN! Das kann nicht sein.
Es war sein Gesicht gewesen, kein Zweifel, doch wie hatte es sich verändert. Er kannte das Gesicht, er kannte es zu gut. Er hatte es schon einmal gesehen, in seinen Träumen. Es war das Gesicht des Vampirs. Es war sein Gesicht.
„Nein“, stöhnte er und begann sein Gesicht abzutasten. Es fühlte sich rau an und kalt. Als seine Finger die spitzen Zähne berührten, die aus seinem Mund hervortraten, heulte er auf.
Glaube nicht, dass es vorbei ist. Es hat gerade erst begonnen. Das waren die letzten Worte des sterbenden Vampirs gewesen und er hatte sie nicht verstanden. Nun verstand er sie nur zu gut. Es hat gerade erst begonnen.
Der Dunmer, nein, der Vampir blickte auf und seine Augen loderten. Er fühlte nichts als Leere, eine absolute resignierende Leere. Jetzt begriff er: nicht die Umgebung hatte sich verändert, sondern er. Seine Sinne waren viel schärfer geworden und er sah, hörte und roch Dinge, die den Sterblichen verwehrt waren. Deshalb erschienen ihm die Flammen heller, deshalb hörte er Geräusche, die er vorher nicht wahrgenommen hatte. Und deshalb verspürte er diesen Durst. Auch das begriff er nun. Es war kein Durst nach Wasser, sondern nach Blut. Blut. Bei diesem Gedanken erbebte sein Körper vor Verlangen und er hasste sich dafür. Er hasste alles, besonders die Lebenden, die ihm sein ganzes Leben lang verachtet hatten und ihn zu dem gemacht haben, was er war. Ein Vampir, ein Wesen der Dunkelheit. Sariel war tot und hatte seinem Platz ihm überlassen. Es hat gerade erst begonnen. Ja, er würde sich an ihnen rächen, er würde sie leiden lassen und ihnen zeigen, was wahre Angst bedeutet. Todesbringer. Sie wussten nicht, wie Recht sie hatten. Todesbringer. Das war sein Name.
Der Vampir bückte sich und hob das Silberschwert auf .Dann griff er unter seinem Hemd und holte eine magische Schriftrolle hervor, die er vollkommen vergessen hatte. Sie erstrahlte in einem purpurnen Licht...
Und nun begriff er auch das Letzte: Die Zukunft kann man nicht verändern.
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22.09.2003, 18:12 |
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Windwalker
Archer
Dabei seit: August 2003
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Sorry, für diese vierfach post jetzt, aber nach zwei tagen immer noch keine antwort...
da frage ich mich doch woran das liegt...ist die story so schlecht? hat sie eigentlich überhaupt schon mal einer gelesen? ich würde wirklich gerne einige feedbacks haben...ob schlecht oder gut ist mir da völlig egal...hauptsache irgendwas...
so...dann muss ich hier halt zu drastischen mitteln greifen...
wer als erstes etwas dazu schreibt bekommt einen keks...
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24.09.2003, 20:19 |
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_noah_
aka Longfinger
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wow... die story is mal richtig geil. und auch richtig gut geschrieben. gefällt mir
so... jetz will ich aber meinen keks!
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25.09.2003, 02:16 |
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Windwalker
Archer
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Hey, die erste anwort...*froi*
dank dir fürs lob.
wenigstens einer, der sich mal die zeit genommen hat die story zu lesen...
hm...und hier dein keks *keksgeb*
hast du dir verdient...
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25.09.2003, 15:11 |
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pokerface
Vampire
Verwarnung: 1
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ich werds mir heute nach der schule durchlesen, ist mir bisschen zu lang.
__________________ Chatter1: Es gibt auch ein Leben jenseits des Internets!
Chatter2: wtf...
Chatter2: Link?
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26.09.2003, 07:27 |
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Windwalker
Archer
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mir scheint dein schultag dauert ziemlich lange...
kommt schon leute, ein kommentar nach so langer zeit ist doch etwas mager...wenn die story so schlecht ist, dann sagt doch, was daran schlecht ist...oder hat sie eigentlich irgendjemand gelesen außer Longfinger? aber sooo lang ist sie doch gar nicht...
oder muss ich hier wieder kekse verteilen?
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29.09.2003, 21:46 |
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pokerface
Vampire
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gut, dann hab ichs am morgen gemacht. die story ist der hammer, meinen großen reskpekt, aber sätz bisschen mehr absätze.
__________________ Chatter1: Es gibt auch ein Leben jenseits des Internets!
Chatter2: wtf...
Chatter2: Link?
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30.09.2003, 07:28 |
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Beastrider
Acrobat
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Ja, Story ist echt gelungen. Besonders die Idee mit dem in die Zukunft schauen gefällt mir. Ebenfalls gut finde ich das es noch Hintergrundinformationen zu Sariel gibt und es nicht nur oberflächlich geschrieben ist.
Interessieren würde es mich mal zu erfahren wie lange du dazu gebraucht hast.
__________________ Es ist nicht schlimm hinzufallen. Es ist schlimm liegenzubleiben.
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30.09.2003, 19:52 |
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Windwalker
Archer
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@Pokerface: schön, dass du es dann doch gelesen hast... und danke fürs lob...
aber was genau meinst du mit mehr absätzen? ich habe insgesammt 74 absätze (hat world für mich gezählt...) und das sollten doch eigentlich genug sein oder?
@)Beastrider: auch dir danke ich für das lob...
na ja, ohne hintergrund, hätte der charakter ja praktisch keine seele und somit wäre die ganze gschichte seelenlos...infos müssen sein, selbst bei einer kurzen geschichte (<---meine meinung...)
also um ehrlich zu sein, ich habe ziemlich lange gebraucht...die idee ist mir schon früh gekommen, aber die details hab ich immer wieder verändert, so dass ich mehrere anläufe brauchte...eigentlich wollte ich sogar eine richtig lange geschichte schreiben, aber dazu fehlte mir dann am ende doch der nerv und die zeit...außerdem hab ich zwischendurch immer mal pausen gemacht, so dass dann locker ein monat um war, bis sie fertig war...(ich weiß, für eine so kurze story erbärmlich lang...)
aber was mich wundert, bis jetzt fast nur gute kritik...gibts denn nicht zu meckern?
edit: mal eine frage: wie hat euch eigentlich das ende gefallen? war es eher überraschend oder vorhersehbar? würde mich wirklich interessieren, da ich mich bemüht habe, das ende nicht zu offensichtlich zu machen...
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Dieser Beitrag wurde von Windwalker am 30.09.2003, 20:40 Uhr editiert.
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30.09.2003, 20:10 |
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Beastrider
Acrobat
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Ich finde das Ende überraschend, besonders den letzten Absatz:"Die Zukunft kann man nicht verändern".
__________________ Es ist nicht schlimm hinzufallen. Es ist schlimm liegenzubleiben.
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30.09.2003, 21:12 |
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_noah_
aka Longfinger
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naja, als der den silberharnisch vor der höhle angezogen hat hab ichs mir schon fast gedacht das der dann der vampir is/wird aber ich war mir net sicher. aber dennoch n geiles ende.
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30.09.2003, 23:46 |
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Windwalker
Archer
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na ja, dann habe ich ja teilweise mein ziel erreicht...
hm...aber etwas negatives muss euch doch aufgefallen sein oder? schließlich will ich ja auch noch durch fehler lernen...
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01.10.2003, 20:00 |
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Beastrider
Acrobat
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Es heißt: "Er traf nicht ein einziges Mal" und später:"Einer seiner unkontrollierten Angriffe sein Ziel gefunden haben"
Passt net so ganz.
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01.10.2003, 20:26 |
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Windwalker
Archer
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hm...stimmt schon...klingt wiedersprüchlich...
aber es soll ja aus der sicht von sariel geschrieben sein...und es kam ihm halt so vor, als hätte kein schlag getroffen...
nicht ganz so gut formuliert...
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01.10.2003, 20:51 |
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