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Ranma
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kennt jemand das buch? ich habs gesehen als ich gnisis war und da es wertvoll war hab ichs mir mal durchgelesen...

also mir gefällts, da es schön grausam is und frage mich deshalb warum es nicht entfernt wurde... (ich mein ja "harry potter 3" is ab 12 (ich würds ab 0 einstufen))...

postet mal eure meinung zum inhalt...


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10.06.2004, 18:55 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu
Recon
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weist du noch genau wo dus geshen hast?

zu deiner frage... ich kenn das buch nich

10.06.2004, 19:04 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Recon senden Füge Recon in deine Contact-Liste ein
Ranma
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Ranma ist offline
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Der verschlossene Raum

Yana war genau die Art Schülerin, die ihr Mentor Arthcamu verachtete: eine professionelle Amateurin. Ihm gefielen die Verbrecher, die normalerweise in der Festung zu seinen Schülern gehörten: gewöhnliche Einbrecher oder raffinierte Erpresser oder Kinder und Jugendliche, die den Ehrgeiz hatten, mit Hilfe der Kunst des Schlösserknackens Karriere zu machen hatten. Sie waren immer an einfachen Lösungen interessiert, während Menschen wie Yana auf Ausnahmen, Möglichkeiten, Exotisches erpicht waren. Sehr lästig für einen Pragmatiker wie Arthcamu.

Die Jungfrau der Rothwardonen stand stundenlang vor einem Schloss, stocherte mit ihren Drähten und Dietrichen, spielte mit den Kern- und Gehäusestiften herum und untersuchte die Zylinder mit einer lässigen, für Verbrecher ganz und gar untypischen Faszination. Während die anderen Schüler ihre Testschlösser schon lange geöffnet hatten und mit anderen Dingen beschäftigt waren, spielte Yana immer noch an ihrem Schloss herum. Die Tatsache, dass es ihr am Ende jedoch immer gelang, selbst die schwierigsten Schlösser zu öffnen, verärgerte Arthcamu noch mehr.

'Du machst das alles viel zu umständlich', brüllte er und gab ihr eine Ohrfeige. 'Geschwindigkeit ist entscheidend, nicht nur technisches Know-how. Ich bin sicher, dass selbst wenn ich direkt vor deiner Nase einen Schlüssel in das Schloss stecke, du es immer noch nicht auf bekommst.'

Yana ertrug Arthcamus Peinigungen mit philosophischer Gelassenheit. Schließlich hatte sie ihn im Voraus bezahlt. Natürlich war Geschwindigkeit ein sehr wichtiger Punkt für einen Schlossknacker, der sich Zugang zu verbotenen Bereichen verschaffen wollte, während ihm die Stadtwache auf den Fersen war. Yana wusste jedoch, dass das auf sie nicht zutraf. Sie wollte nur wissen, wie es ging.

Arthcamu versuchte alles, um Yana zu größerer Geschwindigkeit anzutreiben. Je mehr er sie anschrie und schlug, desto mehr Zeit verbrachte sie mit den einzelnen Schlössern und studierte ihre Eigenarten und Besonderheiten. Zum Schluss konnte er es nicht mehr ertragen. Eines späten Nachmittags, als Yana wieder einmal an einem ganz normalen, einfachen Schloss herumgebummelt hatte, packte Arthcamu das Mädchen am Schlafittchen und schleppte es in einen Raum der Festung, weit, weit weg von den anderen Schülern in einem Bereich, zu dem ihnen der Zutritt verboten war.

Der Raum war komplett leer, bis auf eine große Kiste genau in der Mitte. Außer der Eingangstür gab es weder Fenster noch Türen. Arthcamu stieß seine Schülerin gegen die Kiste und schloss die Tür hinter ihr. Sie fiel mit einem deutlichen Klack ins Schloss.

'Dies ist ein Test für meine fortgeschrittenen Schüler', lachte er durch die Tür. 'Nun schau mal, ob du da raus kommst.'

Yana lächelte und begann, das Schloss auf ihre eigene, gemächliche Art zu untersuchen. Nach ein paar Minuten hörte sie wieder Arthcamus Stimme durch die Tür.

'Vielleicht sollte ich dir noch sagen, dass dies ein Geschwindigkeitstest ist. Siehst du die Kiste hinter dir? In dieser Kiste ist ein alter Vampir, der dort seit vielen Monaten eingesperrt ist. Er ist total ausgehungert. In wenigen Minuten wird die Sonne ganz untergegangen sein. Wenn du bis dann die Tür nicht geöffnet hast, wird von dir nicht mehr als eine blutleere Hülle übrig bleiben.'

Yana überlegte kurz, ob Arthcamu sich einen Scherz mit ihr erlaubte. Sie wusste ja, dass er ein böser und grausamer Mann war, aber würde er wirklich morden, um einem Schüler eine Lehre zu erteilen? In diesem Moment hörte sie auch schon ein Rascheln aus der Kiste und alle Zweifel waren beseitigt. Ganz entgegen ihrer normalen Arbeitsweise jagte sie den Draht ins Schloss, bohrte ihren Stift gegen den Druckriegel und stieß die Tür auf.

Arthcamu stand im Gang und lachte grausam. 'Tja, nun hast du wohl den Vorteil schnellen Arbeitens kennen gelernt.'

Yana kämpfte mit den Tränen und floh aus Arthcamus Festung. Er war sich sicher, dass sie nicht in seine Obhut zurückkehren würde, und dachte sich, dass er ihr wenigstens eine wertvolle Lektion erteilt hatte. Als sie am nächsten Morgen wiederkam, ließ sich Arthcamu keinerlei Überraschung anmerken, innerlich jedoch schäumte er vor Wut.

'Ich werde dich in Kürze verlassen', erklärte sie leise. 'Ich glaube, ich habe eine neue Art von Schloss entwickelt und ich wäre dir dankbar, wenn du mir deine Meinung darüber sagen könntest.'

Arthcamu zuckte mit den Achseln und sagte ihr, sie solle ihren Entwurf vorlegen.

'Ich dachte mir, vielleicht kann ich das Schloss in den Vampir-Raum einbauen. Ich glaube, dann kann ich es besser vorführen.'

Arthcamu war unschlüssig, aber der Gedanke, dass dieses lästige Mädchen schon bald weg sein würde, machte ihn nachsichtig und hob seine Laune. Er erlaubte ihr den Zugang zum Vampir-Raum. Den ganzen Morgen und den größten Teil des Nachmittags arbeitete sie neben dem schlummernden Vampir, entfernte das alte Schloss und baute ihre Neuerfindung ein. Als sie fertig war, bat sie ihren ehemaligen Meister, einen Blick darauf zu werfen.

Er betrachtete das Schloss mit sachverständigem Blick und war nicht sehr beeindruckt.

'Dieses Schloss ist das erste und einzige einbruchsichere Schloss', erklärte Yana. 'Man kann es nur auf eine Art öffnen, nämlich mit dem richtigen Schlüssel.'

Arthcamu war belustigt und ließ sich von Yana in den Raum einschließen. Das Schloss schnappte ein und er begann mit der Arbeit. Zu seinem Entsetzen musste er feststellen, dass das Öffnen des Schlosses offenbar doch schwieriger war, als er gedacht hatte. Er versuchte all seine Tricks, um die Tür schnell zu öffnen, bis er feststellte, dass er auf die verhasste Methode seiner Schülerin zurückgreifen musste - die sorgfältige und gründliche Untersuchung.

'Ich muss jetzt gehen', sagte Yana auf der anderen Seite der Tür. 'Ich werde die Stadtwache zur Festung bringen. Ich weiß, dass das gegen die Regeln verstößt, aber ich denke, es ist nicht zum Wohle der Dorfbewohner, wenn ein hungriger Vampir frei herumläuft. Es wird schon dunkel, und auch wenn du nicht in der Lage bist, die Tür zu öffnen, ist der Vampir mit Sicherheit nicht zu stolz, den Schlüssel zu benutzen, um zu entkommen. Erinnerst du dich, wie du zu mir gesagt hast: 'Selbst wenn ich in das Schloss direkt vor deiner Nase einen Schlüssel stecke, bekommst du es immer noch nicht auf'?

'Warte!', rief Arthcamu ihr zu. 'Ich möchte den Schlüssel verwenden! Wo ist er? Du hast vergessen, ihn mir zu geben!'

Aber er erhielt keine Antwort, sondern hörte nur den Hall ihrer Schritte, als sie sich hinter der Tür über den Gang entfernte. Arthcamu begann, das Schloss wie wild zu bearbeiten, aber seine Hände zitterten vor Furcht. Da der Raum keine Fenster hatte, war es ihm unmöglich, festzustellen, wie spät es war. Waren Minuten vergangen oder vielleicht schon Stunden? Er war sich sicher, dass der Vampir das ganz genau wusste.

Arthcamus Werkzeuge litten unter seinen nervösen Händen, mit denen er drehte und stocherte. Der Draht brach im Schlüsselloch ab wie bei einem Anfänger. Arthcamu brüllte und donnerte mit den Fäusten gegen die Tür, aber er wusste, dass ihn unmöglich jemand hören konnte. Und gerade als er Atem für einen erneuten Schrei holte, hörte er das unverkennbare Knarren der Kiste hinter sich.

Der alte Vampir betrachtete den Meister der Schlösser mit irrsinnigen, hungrigen Augen und raste wie im Wahnsinn auf ihn zu. Und ehe Arthcamu starb, sah er es: An einer Kette, die um den Hals des schlafenden Vampirs gelegt worden war, hing ein Schlüssel.


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Dieser Beitrag wurde von Ranma am 10.06.2004, 19:23 Uhr editiert.

10.06.2004, 19:19 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu
Recon
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Recon ist offline
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cool danke. die geschichte find ich einfach nur klasse

ich hab nur die ev und hätte bestimmt nich alles verstanden..naja mal sehn
ich such das ding mal

10.06.2004, 19:38 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Recon senden Füge Recon in deine Contact-Liste ein
WOLF
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WOLF ist offline
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Hey Ranma !

Danke dir tausendmal für das Rezitieren dieser wunderlich, schaurich schönen Geschichte.

Ab jetzt werd ich mir jedes Buch zweimal ansehen, bevor ich es verkaufe !

Mit besten Grüßen

WOLF


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Man ist nur so gut, wie das, was man erreicht










Dieser Beitrag wurde von WOLF am 12.06.2004, 06:09 Uhr editiert.

12.06.2004, 00:18 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an WOLF senden
Mondkalb
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Mondkalb ist offline
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An dieser Stelle will ich mal wieder auf die Seite von Ipsissimus hinweisen: http://www.morrowind.ipsissimus.info/
Dort kann man in Ruhe alle Bücher nachlesen, wenn man mal was nachholen möchte oder das Lesen langer Texte im Spiel zu mühsam ist.


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Die Wahrheit zu verbergen ist nicht nur dumm - es ist fatal.
(Sorine Relicbane, Soldevischer Ketzer)

Dieser Beitrag wurde von Mondkalb am 12.06.2004, 13:23 Uhr editiert.

12.06.2004, 12:20 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Mondkalb senden Homepage von Mondkalb
HaggY
Oceanic




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HaggY ist offline
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Zitat:
Original von WOLF
Ab jetzt werd ich mir jedes Buch zweimal ansehen, bevor ich es verkaufe!

Es gibt eine Menge Bücher mit interessanter Story in Vvardenfell. The Armorers Challenge ist auch zum Beispiel auch empfehlenswert. Aber auch die Geschichtsbücher machen Spass - Mein Char verbringt zum Beispiel gerne ein bisschen Zeit in der Bibliothek von Vivec.


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"Er verliert die Balance... "

Dieser Beitrag wurde von HaggY am 12.06.2004, 12:48 Uhr editiert.

12.06.2004, 12:46 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an HaggY senden Füge HaggY in deine Contact-Liste ein
whitehawk
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whitehawk ist offline
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das buch ist echt cool, danke!

12.06.2004, 15:42 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an whitehawk senden Füge whitehawk in deine Contact-Liste ein
Magicflame
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Meine Lieblingsbücher sind Palla I und II.
Und "die wahre Barenziah" (alle Teile).

12.06.2004, 18:31 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Magicflame senden Homepage von Magicflame
Malekith
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Malekith ist offline
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"Der verschlossene Raum" war glaub ich das erste Buch, daß ich im Spiel überhaupt ganz gelesen habe. Dadurch bin ich überhaupt erst darauf gestoßen, daß die teilweise wirklich lesenswert sind. Sehr nett find ich auch die Geschichte mit dem vergifteten Bankett oder so ähnlich. Erinnier mich leider nicht mehr, wie es heisst.


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"Mit scharfem Stahl und kaltem Herzen werden wir auf unsere Feinde herniederfahren. Die Schwachen sollen sterben, auf dass die Starken überdauern, und niemandem soll Gnade gezeigt werden. Dann, und nur dann werden unsere Feinde erfahren, was Angst wirklich bedeutet."

Malekith, Hexenkönig von Naggaroth

13.06.2004, 11:06 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Malekith senden
pokerface
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pokerface ist offline
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Auch sehr schön:


An diesem Morgen zu Beginn des Frühlings drang bleiches Sonnenlicht schwach durch den Morgennebel, der die Bäume umhüllte, als Templer und Stryngpool sich auf den Weg zur Lichtung begaben. Seit Jahren war keiner von ihnen in Hochfels gewesen, von ihren Lieblingswäldern ganz zu schweigen. Die Bäume hatten sich, falls überhaupt, nur wenig verändert. Stryngpool trug nun einen schmucken blonden Schnurrbart, den er mit Wachs in Form gebracht hatte, und Templer erschien dem jungen Mann, der in dem uralten Hain nach Abenteuern suchte, wie ein Fremder. Er machte jetzt einen so ernsten Eindruck, als wäre er nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich vernarbt.

Beide trugen ihre Bögen und Köcher mit besonderer Vorsicht, als sie sich durch das dichte Gestrüpp voran kämpften.

'Das ist der Pfad, der zu deinem Haus führte, nicht wahr, alter Junge?', fragte Stryngpool.

Templer warf einen kurzen Blick auf das Dickicht und nickte, bevor er weiterging.

'Hatte ich mir gedacht', sagte Stryngpool und lachte: 'Ich erinnere mich, weil du hier jedes Mal entlang gerannt bist, wenn du dir eine blutige Nase geholt hattest. Ich weiß, dass ich dich nicht kränken kann, aber ich muss sagen, es ist schwer zu glauben, dass aus dir ein Soldat geworden ist.'

'Wie geht es deiner Familie?', fragte Templer.

'Wie immer. Es ist alles noch pompöser geworden, falls das möglich ist. Sie hätten es ganz offensichtlich lieber, wenn ich von der Akademie zurückkäme, aber hier gibt es für mich nichts zu holen. Zumindest nicht, bevor ich mein Erbe antreten kann. Hast du gesehen, dass ich das Goldband der Auszeichnung im Bogenschießen bekommen habe?'

'Wie hätte mir das entgehen können?', fragte Templer.

'Ach ja, ich hatte fast vergessen, dass meine Familie es in der großen Halle aufgehängt hat. Sehr auffällig. Ich nehme an, man kann es sogar durch das große Zierfenster sehen. Albern, aber ich hoffe, die Bauern sind beeindruckt.'

Die Lichtung öffnete sich vor ihnen, der Nebel hatte sich auf das Gras gesenkt und bedeckte es mit einem undurchsichtigen, kalten Dunst. Zielscheiben aus Sackleinen waren, einige Meter auseinander, in einem Halbkreis aufgebaut und wirkten wie stumme Wachen.

'Du hast trainiert', stellte Templer fest.

'Nun, ein wenig. Ich bin erst seit einigen Tagen wieder in der Stadt', sagte Stryngpool mit einem Lächeln. 'Meine Eltern sagen, du bist vor einer Woche angekommen?'

'Das ist richtig. Meine Einheit lagert einige Meilen östlich und ich dachte, ich statte den alten Jagdgründen mal einen Besuch ab. Es hat sich viel verändert, ich habe kaum etwas wieder erkannt.' Templer schaute nach unten auf das Tal hinunter, auf die große leere Ackerfläche, die sich über viele Meilen erstreckte. 'Sieht aus wie eine gute Pflanzung.'

'Meine Familie hat sich ziemlich ausgebreitet, seit deine fortgegangen ist. Man hat, glaube ich, kurz darüber diskutiert, euer altes Haus zu erhalten, aber es erschien dann doch als ein wenig sentimental. Vor allem, da sich solch fruchtbarer Boden darunter befand.'

Stryngpool bespannte seinen Bogen mit großer Sorgfalt. Er war ein wunderschönes Kunstwerk aus dunkelstem Ebenholz mit silbernen Filigranarbeiten, für ihn in Wegesruh handgefertigt. Er schaute zu, wie Templer seinen Bogen spannte, und fühlte einen Stich des Mitleids. Es war ein trauriges, verwittertes Gerät, mit Stoffstreifen zusammengebunden.

'Wenn man dir so beigebracht hat, deinen Bogen zu bespannen, dann brauchst du wohl etwas Nachhilfe von den Ausbildern in der Militärakademie', sagte Stryngpool so freundlich wie möglich. 'Die nicht gespannte Schlaufe muss wie ein X in einem O aussehen. Deine sieht aus wie ein Z in einem Y.'

'Für mich reicht es', sagte Templer. 'Ich sollte dir besser sagen, dass ich hierfür nicht den ganzen Nachmittag Zeit habe. Ich muss heute Abend wieder bei meiner Einheit sein.'

Stryngpool wurde langsam ärgerlich auf seinen alten Freund. Wenn er wütend war, weil seine Familie ihr Land verloren hatte, warum konnte er es dann nicht einfach sagen? Warum war er überhaupt zurück ins Tal gekommen? Er sah zu, wie Templer seinen ersten Pfeil anlegte und die Zielscheibe anvisierte, und hustete.

'Tut mir Leid, aber ich kann dich nicht guten Gewissens ohne ein paar neue Weisheiten zu deiner Armee zurückschicken. Es gibt drei Arten des Spannens: drei Finger, Daumen und Zeigefinger und Daumen und zwei Finger. Dann gibt es das Spannen mit dem Daumen, welches ich vorziehe, aber du wirst sehen', Stryngpool zeigte Templer die kleine Lederschleife, die an der Sehne seines Bogens befestigt war, 'Du brauchst eins von diesen Dingern oder du reißt dir den Daumen ab.'

'Ich glaube, ich mag meine dumme Methode am liebsten.'

'Sei nicht so stur, Templer. Man hat mir das goldene Band der Auszeichnung nicht umsonst verliehen. Ich habe das Schießen von hinter einem Schild, stehend, sitzend, hockend, kniend und vom Pferd aus vorgeführt. Das ist eine nützliche Information, die ich dir im Namen unserer Freundschaft gebe, die zumindest ich nicht vollkommen vergessen habe. Bei Kynareth, ich erinnere mich noch daran, wie du als kleiner Knirps um diese Art von ehrlicher Hilfe gebettelt hast.

Templer schaute Stryngpool einen Moment lang an und senkte seinen Bogen. 'Zeig es mir.'

Stryngpool beruhigte sich und schüttelte die Spannung ab, die sich aufgebaut hatte. Er begann mit seiner Lektion und zog die Sehne bis zu seiner Augenbraue, seinem Schnurrbart, seiner Brust und seinem Ohrläppchen.

'Es gibt drei Schießmethoden: spannen und loslassen in einer fortlaufenden Bewegung, wie es die Bosmer tun; halten mit kurzem Spannen und einer Pause vor dem Loslassen, wie bei den Khajiit; und teilweises Spannen, Pause, endgültiges Spannen ...', Stryngpool schoss den Pfeil mit kühler Präzision in die Mitte der Zielscheibe, 'und loslassen. Wie ich es vorziehe.'

'Sehr schön', sagte Templer.

'Jetzt du', sagte Stryngpool. Er half Templer, einen Griff zu wählen, den Pfeil korrekt aufzulegen und zu zielen. Ein Lächeln breitete sich auf Templers Gesicht aus. Es war das erste Mal an diesem Abend, dass Stryngpool einen solch kindlichen Ausdruck auf dem vom Kriege gezeichneten Antlitz gesehen hatte. Als Templer den Pfeil abschoss, flog dieser hoch nach rechts über das Ziel hinweg und in das Tal darunter, wo er außer Sichtweite geriet.

'Nicht schlecht', sagte Templer.

'Nein, nicht schlecht', sagte Stryngpool, wieder freundschaftlich gestimmt. 'Wenn du übst, solltest du in der Lage sein, das Ziel noch etwas besser ins Auge zu fassen.'

Die beiden machten noch einige Übungsschüsse, bevor sie sich trennten. Templer begann den langen Weg nach Osten zum Lager seiner Einheit und Stryngpool ging durch die Wälder ins Tal und zum Anwesen seiner Familie zurück. Er summte eine kleine Melodie, die er auf der Akademie gelernt hatte, als er den ausgedehnten Rasen passierte und zur Vordertür hochging, zufrieden mit sich selbst, da er seinem alten Freund geholfen hatte. Dabei entging es vollkommen seiner Aufmerksamkeit, dass das große Zierfenster zerbrochen war.

Es fiel ihm jedoch sofort auf, als er die große Halle betrat und Templers daneben gegangenen Pfeil in seinem Goldband der Auszeichnung stecken sah.


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17.06.2004, 20:54 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an pokerface senden Füge pokerface in deine Contact-Liste ein
Lady Moonlight
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Ich Modde mir noch ne Bibliothek mit allen Büchern nach Vivec so kann ich jederzeit alles lesen


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25.06.2004, 19:10 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Lady Moonlight senden
Magicflame
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Das gibt's schon - im HomeSweetHome (fliegendes Haus über Balmora).
In der dazugehörigen Bibliothek (KANN man mitinstallieren - MUSS man aber nicht) ist wirklich jedes Buch aus dem Spiel in den Regalen!

25.06.2004, 19:15 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Magicflame senden Homepage von Magicflame
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Wie Mitinstalieren???????
Giebts da nen Mod , un wenn ja wo ???


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25.06.2004, 19:21 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Lady Moonlight senden
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http://www.pmm-projects.de/index.php?id=homesweethome


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Dieser Beitrag wurde von pokerface am 25.06.2004, 19:28 Uhr editiert.

25.06.2004, 19:27 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an pokerface senden Füge pokerface in deine Contact-Liste ein
Magicflame
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Man kann das HomeSweetHome einfach so als fliegendes, sehr nett eingerichtetes Haus installieren - oder aber MIT einigem Interieur (Bibliothek und Alchemieausrüstung, Seelensteine, viele Tränke, außerdem noch Glasrüstung und -Waffen ).
Manche mögen keine "Sonderzugaben" zu ihren Häusern und empfinden das als Cheaten.

Könnte man in diesem Fall auch wirklich sagen, da in der Bibliothek auch ALLE Bücher sind, mit denen man skillen kann.

Ich forsche mal eben nach, wo ich es herhabe...

HUCH... danke Pokerface!

Dieser Beitrag wurde von Magicflame am 25.06.2004, 19:30 Uhr editiert.

25.06.2004, 19:29 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Magicflame senden Homepage von Magicflame
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Lady Moonlight ist offline
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Wuähähähähähäh ,
Mama , Magicflame will mir net sagen wos des coole Haus gibt !!!!!!!!


Ohhhhhh
Ahhhhhh

Danke , Pokerface , danke


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25.06.2004, 19:39 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an Lady Moonlight senden
Lord MarsmaN
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genial ist ja das "abc für barbaren"

B wie Brettpilz


02.07.2004, 16:15 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu
pokerface
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pokerface ist offline
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jop, hab mir auch einen lachkrampf geholt als ich es in der kämpfergilde gefunden habe. :>


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02.07.2004, 16:20 Profil von Füge  deiner Freunde-Liste hinzu Email an pokerface senden Füge pokerface in deine Contact-Liste ein
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