Hi @ll!
ich habe heute einen Aufsatz über Lumbricus terrestris (den Regenwurm) fertiggestellt und möchte diesen hiermit allen Bio-Interessierten zum 'Korrekturlesen' präsentieren:
Lumbricus terrestris
Der Körperbau des Regenwurms ist homonom, d.h. jeder einzelne Ring besitzt innen dieselben Organe und außen dieselbe Körpergliederung. Die Ausnahme davon sind das Prostomium(=Kopflappen=1.Ring des Wurms) und das Pygmidium(Afterring=letzter Ring des Wurms). Neue Segmente werden in der Wachtumszone an bestimmten Ringen des hinteren Endes erzeugt. Dies nennt man teloblastische Erzeugung neuer Segmente. In den Segmenten 32-37 verläuft das Clitellum. Diese Segmente sind mit grossen Drüsenzellen ausgestattet, die während der Paarung ein Sekret absondern, das den Zusammenhalt während der Begattung sichert. Auch zur Eiablage ist dieses Sekret wichtig: Es wird ein Sekretring abgestreift und während dem Abstreifen werden die Eier als auch die Spermien aus der Receptula seminis in diesen hinein abgelegt. Längs- und Ringmuskulatur, die sich subepidermal befinden, bilden einen Hautmuskelschlauch, der zum Kriechen notwendig ist. Erst streckt sich die Ringmuskulatur vor, worauf die Längsmuskulatur nachgezogen wird. Die 4 Paar Borsten pro Segment sichern den Halt zwischen diesen beiden Schritten. Dieser Hautmuskelschlauch übernimmt überdies auch eine Hydroskeletfunktion. Auf jedem Segment befinden sich Rückenporen, die die Verbindung zwischen Coelom(=Leibeshöhle) und Außenwelt gewährleisten. Wenn man diese Poren reizt, wird durch Öffnung der ringförmig um die Poren angeordneten Muskulatur ein Teil der Coelomflüssigkeit als Abwehrfunktion gegen Fressfeinde ausgestoßen.
Der Verdauungsapparat von Lumbricus terrestris besteht aus mehreren Teilen. Er beginnt mit dem Mund, der sich im Prostomium befindet. Darauf folgt die Mundhöhle und direkt anschleissend der mit starken Muskeln befestigte Pharynx, dessen Muskelbewegung die Nahrung in den Oesophagus weiterdrückt. Die aus der Innenseite des Pharynx vorhandenen Drüsenzellen scheiden Verdauungsenzyme aus. Im 7.-13. Segment verläuft nun der Oesophagus. Dieser besitzt im hinteren Bereich 3 Paar Ausstülpungen, auch Kalksäckchen genannt. Diese regulieren den pH-Wert in der Coelomflüssigkeit durch Ausschüttung von Calciumcarbonat. Nur die beiden hinteren Paare scheiden Calciumcarbonat aus, das verbleibende vordere Paar speichert dieses nur. Vor dem Magen befindet sich ein Kropf, in dem die Nahrung angesammelt wird, im darauf folgenden Muskelmagen wird die Nahrung mittels starker Muskelkontraktionen mithilfe der gleichzeitig aufgenommenen Sandkörner zerkleinert. Weiterhin gelangt die Nahrung in den Mitteldarm, der sich nach hinten verschmälert. Dieser ist bedeckt von Chloragogzellen, die die sezernierende und resorbierende Fläche des Darms vergössern. Dies ist möglich, da ein sehr dichtes Kapillarnetz die Chloragogzellen umgibt. Diese Zellen sind ein im Laufe der Evolution vergrössertes Coelomepithel. Der Mitteldarm besitzt zur weiteren Vergrösserung der Sezernations- und Resorptionsfläche eine Einstülpung, auch Typhlosolis genannt.
Das Blutgefäßsystem ist aus relativ wenigen Adern aufgebaut. Im Ventralgefäß fließt das Blut von vorn nach hinten, während es im Dorsalgefäß von hinten nach vorne zu den Lateralherzen, die im 7.-11. Segment liegen, gelangt. Diese Lateralherzen pumpen das Blut vom Rückengefäß ins Bauchgefäß. Überdies ist unterhalb des Nervenstranges ein Subneuralgefäß vorhanden, in dem das blut ebenfalls wie im Ventralgefäß von vorn nach hinten fliesst. Den Übergang vom Subneuralgefäß zum Rückengefäß nennt man Dorsoparietalgefäß. Es gibt 2 wichtige Systeme im Körper die mit Blut versorgt werden müssen und von denen das Blut abgeführt werden muss. Dabei handelt es sich um das Verdauungssystem und um die Körperwand. Den Zufluss vom Ventralgefäß ins Verdauungsystem bezeichnet man als Ventrointestinalgefäß, während der Abfluss ins Dorsalgefäß als Dorsointestinalgefäß bezeichnet wird. Bei der Körperwand nennt man den Zufluss vom Ventralgefäß Ventroparietalgefäß und den Abfluss ins Dorsalgefäß Dorsoparietalgefäß.
Als Exkretionssystem dienen Metanephridien. In den dünnen Häuten, die die Segmente voneinander trennen, den Dissepimenten, ist pro Segment ein Wimperntrichter, auch Nephrostom genannt, vorhanden. Dieser entnimmt aus der Coelomflüssigkeit die auszuscheidenden Abfallstoffe, leitet diese über ein Exkretionskanälchen, dass diese Stoffe weiter verdichtet. Zur Ansammlung dieser Abfallstoffe dient die nun folgende Harnblase, bis diese voll ist und die Exkretion über den Exkretionsporus, der in der Körperwand eingelassen ist, vollzogen wird.
Das Nervensystem ist bei Lumbricus terrestris relativ weit entwickelt, er besitzt im 3. Segment ein Cerebralganglion, aus dem nach vorne 2 Nervenpaare austreten, um die im Prostomium enthaltenen Lichtsinneszellen zu versorgen. Das Cerebralganglion verfügt über Lichtsinneszellen. Vom Cerebralganglion ausgehend, befindet sich das Unterschlundganglion direkt ventral vom Oesophagus. Dieses besteht aus 4 Ganglienpaaren, anschließend spaltet sich das Bauchmark beiderseits des Pharynx auf und verläuft im Rest des Körpers als paariger Strang. Aus jedem Ganglion des Bauchmarks entspringen 2 Nervenpaare zum Hautmuskelschlauch. Zur schnellen Erregungsweiterleitung sind im ganzen Mark 3 Riesenfasern enthalten. Diese Fasern sind auch für den Zuckreflex bei der Reizung eines der hinteren Ringe verantwortlich. Überdies besitzt Lumbricus einen Nervenplexus subepidermal am ganzen Tier.
Da Lumbricus ein Hermaphrodit ist, sind männliche und weibliche Geschlechtsorgane in den Segmenten 9-13 vorhanden. Die männlichen Geschlechtsorgane bestehen aus Samenblasen, in denen die Follikel zu Spermien heranreifen. Diese werden dann in die Samenkapseln weitergeleitet, die die Spermien in den Samentrichter abgeben. Über den Samentrichter gelangen diese dann in den Samenleiter. Dieser mündet im 15. Segment in einer von Lippen umgebenen Geschlechtsöffnung. Die Samenrinne befindet sich außen am Tier von dieser Öffnung bis hin zum Clitellum.
Der weibliche Geschlechtsapparat umfasst Ovarien im 13. Segment und einen Eileiter, der Aussackungen=Eihälter besitzt. Außerdem sind noch die Receptula seminis vorhanden, die die Spermien des Partners speichern und zur Befruchtung der Eizellen in den Eileiter gebracht werden. Die Geschlechtsöffnungen des weiblichen Geschlechtsapparates liegen im 14. Segment.
Bei der Paarung bildet das Clitellum ein Sekret, dass den Zusammenhalt sichert, während Spermien ausgetauscht werden und in den Receptula semini gespeichert werden.
Geschrieben von:
Denis Meuthen
__________________ Eine Internetseite über Tiere und ihr Verhalten. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!: http://www.animal-behaviour.de
Ich bitte um eine Registratur im zugehörigen Forum, um eine Community aufbauen zu können!
Und hier meine Mod für Morrowind : Balmora Residence
Remake der Balmora Residence für Oblivion: Bruma Residence
|